pte20120906012 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Eingefrorene IVF-Embryonen entwickeln sich besser

Schwangerschaftsablauf optimaler als bei herkömmlicher Methode


IVF: gefrorene Embryos besser als frische (Foto: flickr.com/Solis Invicti)
IVF: gefrorene Embryos besser als frische (Foto: flickr.com/Solis Invicti)

London/Graz (pte012/06.09.2012/10:00) Frauen, denen zuvor gefrorene IVF (In-vitro-Fertilisation)-Embryos eingesetzt werden, neigen tendenziell dazu, gesündere Babys zu bekommen und weniger Komplikationen während der Schwangerschaft zu haben als jene, denen frische Embryonen eingepflanzt werden. Endokrinologen zufolge haben die Mütter nicht nur weniger Zwischenblutungen während der Schwangerschaft, sondern auch ein geringeres Risiko, eine Fehlgeburt zu erleiden. Zu diesen Schluss kommen elf kürzlich veröffentlichte Studien, die 37.000 Schwangere untersucht haben.

Zystenbildung verhindert

Die Ärzte haben den Verdacht, dass sich die zuvor tiefgekühlten Embryonen besser entwickeln, weil sie erst längere Zeit, nachdem die Eierstöcke der Frau mit Hormonen stimuliert wurden, eingesetzt werden. Durch diese Verzögerung normalisiert sich der Hormonspiegel in der Gebärmutter, wodurch eine natürlichere Umgebung entsteht.

"Häufig wird der Kryotransfer bei Frauen durchgeführt, die unter dem Polyzystischen Ovarialsyndrom leiden, um der Zystenbildung vorzubeugen. Außerdem führt dieses Syndrom zu einer Überstimulierung der Eierstöcke, der man mithilfe der Kryokonservierung positiv entgegenwirken kann", so Wolfgang Urdl, wissenschaftlicher Leiter und Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am IVF-Institut Graz http://ivf-institut.at , im Gespräch mit pressetext.

Geburtenrate könnte fallen

Laut Abha Maheshwari, Berater für Reproduktionsmedizin und Dozent an der Universität von Aberdeen http://abdn.ac.uk/german , sollten diese Ergebnisse dazu führen, die derzeit gängige Methode zu überdenken und zu erwägen, alle IVF-Embryonen einzufrieren und zu einem späteren Zeitpunkt zu übertragen. Dennoch könne man dieses Vorhaben noch nicht durchsetzen, da das volle Ausmaß der Konsequenzen einer solchen Veränderung noch unbekannt sei.

Dem entgegenzusetzen ist jedoch, dass ein Wechsel von frischen zu gefrorenen Embryonen in Bezug auf die künstliche Befruchtung zu einer sinkenden Schwangerschaftsrate führen würde. Trotz massiven Fortschritten der Technik, was das Einfrieren und Auftauen der Embryonen betrifft, läuft man mit dieser Methode Gefahr, weniger Schwangerschaften zu ermöglichen, so die Befürchtung. Es sei notwendig weiterzuforschen, um den wahren Grund für die komplikationslosen Schwangerschaften herauszufinden.

(Ende)
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