pte20120618001 Handel/Dienstleistungen, Unternehmen/Wirtschaft

Acxiom erforscht Millionen "Konsumenten-Gene"

500 Mio. Verbraucher gespeichert - Gesetzgeber fordert Transparenz


Gläserne Konsumenten: Acxiom verdient Millionen (Foto: pixelio.de, G. Altmann)
Gläserne Konsumenten: Acxiom verdient Millionen (Foto: pixelio.de, G. Altmann)

Little Rock (pte001/18.06.2012/06:00) Das auf Database Marketing spezialisiere Unternehmen Acxiom http://acxiom.com ist in Conway derzeit damit beschäftigt, Daten über erwachsene Amerikaner mit Hilfe von über 23.000 Servern zu sammeln, zu vergleichen und zu analysieren. Erhoben werden Alter, Rasse, Geschlecht, Gewicht, Familienstand, Ausbildungsgrad, politische Einstellung, Kaufverhalten, Urlaubsträume und noch vieles mehr. Mit der Datenbank hat Acxiom mehr Einblick in das Leben der Amerikaner als FBI, IRS, Facebook oder Google, berichtet die New York Times.

1,13 Mrd. Dollar Umsatz

Dabei haben bislang nur wenige je etwas von Acxiom gehört. Analysten gehen jedoch davon aus, dass das Unternehmen die weltgrößte kommerzielle Datenbank über Konsumenten zusammengestellt hat. Und es will noch viel mehr wissen: Seine Server verarbeiten pro Jahr mehr als 50 Bio. Datentransaktionen. Laut eigenen Angaben enthält die Datenbank weltweit mehr als 500 Mio. aktive Konsumenten. Über jeden sind rund 1.500 Datenpunkte bekannt. Zu dieser Gruppe gehört auch der Großteil der erwachsenen Amerikaner.

Das Gewinnen der Daten und auch die Analyse sind legal. Die Daten basieren auf öffentlichen Registern, Konsumentenumfragen und ähnlichen Quellen. Zu den Kunden von Acxiom gehören Banken wie Wells Fargo und HSBC, Investmentfirmen wie E*Trade oder auch Autohersteller wie Toyota und Ford, aber auch Kaufhausketten wie Macy's. Das Geschäft für Acxiom läuft gut. Im vergangenen Geschäftsjahr wurde ein Gewinn von 77,26 Mio. Dollar erwirtschaftet. Der Umsatz belief sich auf 1,13 Mrd. Dollar.

Keine Handhabe gegen Sammelwut

Den Preis für diesen Profit zahlen jedoch die Konsumenten. Laut den US-Bundesbehörden sind die derzeitigen Gesetze nicht auf die rasende Expansion einer Industrie ausgerichtet, die häufig sensible Finanzdaten oder Gesundheitsdaten sammelt und verkauft. Die persönlichen Daten eines Menschen werden bis ins Detail ausgewertet und an den Höchstbietenden verkauft - und das von einem Unternehmen, von dem die meisten Menschen nicht einmal wissen

Julie Brill von der Federal Trade Commission http://ftc.gov würde sich wünschen, dass Datenbroker generell öffentlich machen, welche Daten sie sammeln, wie sie abgespeichert, wer Zugriff darauf hat und wie sie genutzt werden. "Wenn jemand als Diabetiker aufscheint oder schwanger ist, was passiert mit dieser Information?", fragt sich Brill. Die Datenschutzbeauftragte von Acxiom, Jennifer Barrett Glasgow, und andere Mitarbeiter des Unternehmens geben sich verschwiegen und waren gegenüber der New York Times zu keiner Stellungnahme bereit.

Laut Mark Zgutowicz, einem Analysten von Piper Jaffray http://piperjaffray.com , gibt es eine ganze Reihe von Unternehmen, die sich im gleichen Geschäftsfeld bewegen. "Der Vorteil von Acxiom ist, dass das Unternehmen eine Datenbank mit Offline-Daten besitzt, die seit 40 Jahren gesammelt werden. Diese Expertise kann in die digitale Welt übertragen werden."

(Ende)
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