pte20120530002 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

Games bieten Musikern neue Möglichkeiten

Junge Generation schneidet Kompositionen auf Medium zu


Musiker: Zubrot mit Videospielen (Foto: Flickr; cc gravitat-OFF)
Musiker: Zubrot mit Videospielen (Foto: Flickr; cc gravitat-OFF)

London (pte002/30.05.2012/06:05) Immer öfter wird der gesamte Soundtrack eines Videospiels nur von einem Künstler aufgenommen. Ab und zu schaffen es die so entstehenden Alben sogar in die Top-10 der iTunes-Album-Charts, wie der Guardian berichtet. Für Musiker entstehen so neue, lukrative Einnahmequellen. Allerdings müssen sie sich auch den Anforderungen des interaktiven Mediums beugen. So entsteht Musik, die aus Bausteinen zusammengesetzt ist, damit sie sich an die Aktionen der Spieler anpassen kann. Eine junge Generation von Musikern, die mit Videospielen aufgewachsen ist, hat damit aber keine Probleme.

Althergebrachte Strategie

"Durch neue Medien entstehen neue Geschäftsfelder. Das ist nicht neu und wird sich auch in Zukunft nicht ändern. Die Spieleindustrie floriert und fährt hohe Umsätze ein. Das ist für junge Mozarts hilfreich und attraktiv. Je mehr Bands das merken, desto größer wird das Interesse werden. Videospiele werden für Musiker aber eines von vielen Geschäftsfeldern bleiben. Auch Mozarts Vater riet ihm schon damals zu vielseitigen Absatzmärkten, indem er ihn anwies, mit mehr populäre Musik für den einfachen Mann zu schreiben", sagt Ole Seelenmeyer, Vorstand des Deutschen Rock- & Pop Musikerverbandes http://www.drmv.de , gegenüber pressetext.

Da Videospiele immer professioneller konzipiert und durchgeplant werden, wird auch die Musik ein immer wichtigerer Teil des Gesamtkunstwerks. Für das Spiel Max Payne 3 hat die US-Punkband HEALTH http://www.myspace.com/healthmusic sechs Stunden Musik aufgenommen, zerhackt in einzelne Stücke, die in Endlosschleifen gespielt und miteinander kombiniert werden können. So kann sich die Musik der Stimmung im Spiel ständig anpassen, ohne dass Langeweile aufkommt. Die Musiker haben das Spiel intensiv erforscht und den Soundtrack genau auf die einzelnen Level angepasst.

Experimentelle Ansätze

Für weniger bekannte Musiker kann die Zusammenarbeit mit alternativen Entwicklerstudios eine große Chance sein. In vielen Spielen kann die Musik sogar zum essenziellen Teil der Handlung werden. Auch viele Dirigenten lassen sich von der kreativen Herausforderung und der guten Bezahlung in Spieleprojekte einbinden. Auch Musiker, die nicht direkt an Spielen arbeiten, kommen mittlerweile nur noch schwer am Medium Videospiel vorbei. Mit Playback-Tracks für Spiele wie SingStar oder GuitarHero lässt sich ebenfalls schon Geld verdienen.

Die Künstler beeilen sich deshalb meist, entsprechende Fassungern zum kostenpflichtuigen Download bereitzustellen. "Mit Karaoke und Playback wird im Netz mittlerweile viel Geld verdient", bestätigt auch Seelenmeyer.

(Ende)
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