pte20120511015 Forschung/Entwicklung, Auto/Verkehr

Dicke Passagiere als Sicherheitsrisiko

US-Airlines unterschätzen Gefahr durch übergewichtige Kunden


Passagiere: Übergewicht als Sicherheitsrisiko (Foto: pixelio.de, A. Drehe)
Passagiere: Übergewicht als Sicherheitsrisiko (Foto: pixelio.de, A. Drehe)

Washington (pte015/11.05.2012/10:30) Flugunternehmen in den USA testen den Ernstfall mit mageren Dummies. Der durchschnittliche Amerikaner wird jedoch immer dicker. Die Verantwortlichen für Flugsicherheit ignorieren dadurch ein unabschätzbares Risiko, das verheerende Folgen haben kann. Crashtests werden routinemäßig mit 77,5 Kilo schweren Dummies durchgeführt. Amerikanische Männer haben mittlerweile jedoch ein Durchschnittsgewicht von 88, Frauen von 75 Kilo.

Höhere Verletzungsgefahr

Fluggäste, die überdurchschnittlich schwer sind, stellen bei einem Absturz oder Unfall im Passagierraum ein größeres Sicherheitsrisiko dar als schlanke Personen. Schwache Sitze können brechen, Notausgänge können zu schmal sein oder Gurte können reißen. "Wenn Unfallsimulationen mit Flugzeugen nicht den realen Gegebenheiten entsprechen, ist das problematisch", erklärt ein Brancheninsider gegenüber pressetext.

"Mögliche Fehlberechnungen fallen bei großen Abstürzen weniger ins Gewicht als bei Notlandungen mit einem flachen Aufschlagswinkel, wo die Überlebenschancen von Passagieren durchaus intakt sind", so der Experte weiter. Die US-Flugsicherungsbehörde FAA http://faa.gov hat 2005 immerhin ein um elf Kilo höheres Kalkulationsgewicht verordnet.

Höhere Ticketpreise gefordert

Eine Studie hat ergeben, dass sich übergewichtige Menschen im Auto um 67 Prozent seltener anschnallen als Normalgewichtige. In einem Flugzeug bringen sich dadurch Insassen gegenseitig in Gefahr. Anstatt die Testsimulationen an das tatsächliche Gewicht ihrer Fluggäste anzupassen, lobbyieren US-Airlines hingegen für Gewichtszuschläge. Das kann das Buchen von gleich zwei Sitzplätzen zu höheren Kosten für übergewichtige Personen mit sich bringen.

(Ende)
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