pte20120426002 Technologie/Digitalisierung, Forschung/Entwicklung

70 Prozent schalten Smartphone niemals ab

Funktionsvielfalt der Handhelds wird zunehmend ausgenutzt


Smartphone: Geräte sind im Alltag angekommen (Foto: pixelio.de/fielperson)
Smartphone: Geräte sind im Alltag angekommen (Foto: pixelio.de/fielperson)

Innsbruck (pte002/26.04.2012/06:05) Smartphones werden verstärkt in ihrer ganzen Anwendungsvielfalt genutzt, so das Ergebnis einer Umfrage von AV Comparatives http://av-comparatives.org . Nur noch wenige Nutzer verwenden ausschließlich Grundfunktionen wie Telefonie und Textnachrichten. Die große Mehrheit schaltet ihr Telefon nie aus. Peter Stelzhammer, ein Vertreter des Unternehmens, erklärt gegenüber pressetext: "Das Smartphone ist in allen Lebenslagen angekommen."

Durchschnitts-User gesucht

Sieben von zehn Benutzern verzichten auch nachts darauf, ihr Telefon abzuschalten und hängen es lieber ans Ladegerät. 95 Prozent der weltweit insgesamt 1.046 Teilnehmer der auf Mobilgeräte beschränkten Umfrage verwenden aktiv die Internetfunktionen des Gerätes und rufen E-Mails damit ab. Damit sind jene Nutzer, die keine Verwendung für die zahlreichen Features der Taschencomputer finden, eine verschwindende Minderheit.

Die Ergebnisse wird AV Comparatives verwenden, um bei der nächsten Untersuchung mobiler Virenscanner deren Akkuverbrauch unter Realbedingungen zu erheben. Auf Basis der Antworten soll das Verhalten des Durchschnitts-Users simuliert werden.

Mehr Musik als Telefonie

Die Zahlen legen nahe, dass User von Smartphones mittlerweile mehr E-Mails als SMS pro Tag auf dem Gerät lesen. Während jeder Zweite angibt, innerhalb von 24 Stunden ein bis zehn Textnachrichten zu erhalten und 21 Prozent sogar elf bis 20 der Botschaften in diesem Zeitraum erhalten, liegt dieses Verhältnis in Sachen Mailverkehr bei 34 zu 30 Prozent.

Gleichzeitig rückt die Telefonie in den Hintergrund, denn 41 Prozent der User verwenden ihr Device nur ein bis zehn Minuten täglich für mobile Gespräche. Im Internet sind die meisten dafür länger, 29 Prozent verbringen gar mehr als eine Stunde im Web. Auch als Mediaplayer werden die Telefone mittlerweile geschätzt, 85 Prozent aller Befragten setzen ihr Handy auch zum Musikhören an. Auch hier ist der Anteil der "Power User", die dies länger als eine Stunde am Tag tun, relativ hoch.

Die meisten Nutzer sehen mit ihrem Telefon auch Videos an, wenn auch nur über kurze Zeiträume und tendenziell lieber offline als online. Kaum in Verwendung sind die Geräte für Office-Tätigkeiten wie das Ansehen von Excel-Dokumenten.

China: Telefone oft Computer-Ersatz

"Das Smartphone ist in allen Bereichen des Alltags angekommen", so das Urteil von Stelzhammer. "Einige benutzen ihr Gerät mittlerweile als Ersatz für TV und Computer." Insbesondere in China ist diese Tendenz besonders ausgeprägt, schildert der Fachmann. "Dort sind gut ausgestattete Telefone schon im Preisbereich von 30 bis 40 Euro zu haben, während Notebooks ein ähnliches Preisniveau wie in Zentraleuropa erreichen", erklärt er. "Daher werden die Handys auch für alle möglichen Zwecke eingesetzt, da sich viele einen normalen Rechner schlichtweg nicht leisten können."

Als solches droht ihnen nach einer Studie von Forrester Research http://forrester.com jedoch schon bald die Ablöse. Dort rechnet man damit, dass in vier Jahren weltweit 750 Mio. der Touchscreen-PCs in Verwendung sein werden. In China gibt es zahlreiche Hersteller tauglicher White-Label-Geräte, die bei alltagstauglicher Hardware deutlich weniger kosten als Markenware (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20120308004 ).

Nach Stelzhammers Beobachtung erfolgt die Verwendung von Smartphones immer selbstverständlicher und beiläufiger. Eine Entwicklung, die mitunter negative Folgen hat. "Ich beobachte immer mehr Leute, die zum Beispiel während eines Gesprächs ihre E-Mails abrufen", erzählt er. "Ich persönlich empfinde das als unhöflich."

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Georg Pichler
Tel.: +43-1-81140-303
E-Mail: pichler@pressetext.at
Website: www.pressetext.com
|