pte20120402020 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft

Goldman Sachs zieht Notbremse bei Sexanzeigen

Erheblicher Verlust nach Investition von über 30 Mio. Dollar


Goldman Sachs: will aus Sexgeschäft aussteigen (Foto: flickr.com/luxorium)
Goldman Sachs: will aus Sexgeschäft aussteigen (Foto: flickr.com/luxorium)

New York City/Achim (pte020/02.04.2012/13:00) Die US-Großbank Goldman Sachs http://www.goldmansachs.com hat ihren 16-prozentigen Anteil am Medienkonzern Village Voice Media http://villagevoicemedia.com verkauft. Dieser fördert laut Nicholas Kristof, Kolumnist bei den New York Times, unter anderem Prostitution und Menschenhandel. Der rasche Verkauf hat der Bank jedoch einen erheblichen Verlust erbracht.

Schlechtes Marketing

Village Voice Media gibt nicht nur die New Yorker Stadtzeitung "The Village Voice" heraus, sondern besitzt auch das Kleinanzeigenportal backpage.com. Die Internetseite verfügt über einen Marktanteil von 70 Prozent am US-Markt im Bereich Online-Anzeigen für Begleitservices. Zudem wirft man ihr vor, Sexanzeigen zu schalten, die Prostitution fördern.

"Die Tatsache, dass eine Bank in Verbindung mit Pornoseiten oder ähnlichen Dingen präsent ist, zeigt, dass die Leute jeden Maßstab verloren haben. Für Marketing und Werbung ist ein derartiges Vorgehen absolut kontraproduktiv", unterstreicht Unternehmensberater Bernd Höhne http://jobdot.de im Gespräch mit pressetext.

Kritik zurückgewiesen

Goldmans Private-Equity-Fonds GS Capital Partners III hat seine Beteiligung nun beendet. Auslöser hierfür war Kristof, der kürzlich über Goldman und seine Verbindung zum illegalen Sexhandel geschrieben hatte. Village Voice Media weist die Kritik mit der Behauptung zurück, die Seite würde eng mit den Strafverfolgungsbehörden zusammenarbeiten. Goldman verkaufte daraufhin seine Anteile, da sich die Bank mit der Ausrichtung des Unternehmens nicht mehr wohl fühle.

"Der Fehler passiert an der Stelle, wo Marketing-Manager nicht mehr überlegen, dass ein Markenname sorgfältig aufgebaut werden muss und nicht dem Tagesgeschäft aufgeopfert werden darf", erklärt Höhne. "Der Vorteil des sofortigen Verkaufes ist, dass das Thema somit aus dem Spot genommen wird. Man hofft, dass möglichst wenige Leute davon erfahren."

Großteil der Investition verloren

Die US-Bank hat über den Fonds 30 Mio. Dollar in den Konzern gesteckt. Der Großteil der Investition ist nun verloren. Zudem wurden in den USA im Februar mindestens 3,1 Mio. Dollar Umsatz mit Online-Werbung für Prostitution verdient. Davon entfallen nach Angaben der AIM Group rund 80 Prozent auf backpage.com. Das Schalten von Sexanzeigen ist in den USA zwar erlaubt, Prostitution aber beinahe gänzlich illegal.

(Ende)
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