pte20120323008 Umwelt/Energie, Kultur/Lifestyle

Rio+20: Weltereignis mit TV-Konkurrenz

Podiumsdiskussion an der Universität Wien erörtert Gesellschaftswandel


Rio+20: UNO-Weltkonferenz mit Jubiläum (Foto: flickr.com/S. Filho)
Rio+20: UNO-Weltkonferenz mit Jubiläum (Foto: flickr.com/S. Filho)

Wien (pte008/23.03.2012/11:00) Vor dem Hintergrund sich häufender Krisen in Wirtschaft, Politik wie Umwelt und bereits mit Blick auf die UNO-Konferenz Rio+20 http://earthsummit2012.org hat die Österreichische Gesellschaft für Politikwissenschaft http://www.oegpw.at Experten mehrere Disziplinen zu einer Podiumsdiskussion in die Universität Wien eingeladen. Danach bleibt die Notwendigkeit einer großen gesellschaftlichen Transformation von der sogenannter Green Economy bis hin zur Fußball-Europameisterschaft als TV-Konkurrenz des Weltereignisses Rio+20 weiter aktuell.

Grenzen der Natur anpassen

"Wir sollten uns den Grenzen der Natur anpassen und nicht umgekehrt", fordert Helga Kromp-Kolb von der Universität für Bodenkultur http://www.boku.ac.at gegenüber pressetext. Einzig Solarenergie sei unbegrenzt verfügbar. "Wir leben bereits vom Kapital Erde und nicht mehr von den Zinsen", meint die Meteorologin. Zudem fehle der Menschheit die Gewissheit, was ein Überschreiten dieser natürlichen Grenzen bewirkt - und das sei gefährlich. "Am Ende soll doch ein Gewinn stehen, nicht allgemeiner Verzicht."

Die vermeintlichen systemischen Veränderungen sieht die Soziologin Marina Fischer-Kowalski von der Alpen-Adria Universität Klagenfurt http://uni-klu.ac.at in der erneuten Veränderung der Energiebasis der Gesellschaft begründet. Demnach verändere der Umstieg auf erneuerbare Energien die Gesellschaft abermals, so die Universitätsprofessorin, sofern dieser rechtzeitig erfolgt. "Sind wir zu spät, ist das die dümmste Lösung." Gleichzeitig werde die Arbeit wieder wichtiger, Produkte wegen Ressourcenknappheit wieder wertvoller.

Green Economy verlängert Mythos

Für den Politikwissenschaftler Ulrich Brand von der Universität Wien http://univie.ac.at ist die Idee eines globalen Umweltmanagements allerdings ein Mythos. Obwohl nachhaltige Energien am bislang eigenen Anspruch gescheitert seien, werde nun eine Green Economy propagiert. "Mit diesem renovierten Versprechen verlängert man nur den Mythos", bleibt Brand skeptisch. Noch dazu sei diese weiterhin kapitalgetrieben. Man kann und darf aber nicht die Krisenverursacher als Krisenlöser beanspruchen, meint Brand.

Nach Ansicht des Deutschen könnte die Jubiläumskonferenz Rio+20 im Juni 2012 genauso zu einer Road Show der brasilianischen Regierung werden wie - besonders in Deutschland - intellektuelles Kontrastprogramm zur UEFA Euro 2012 Fußball-EM. Nicht ausweichen können werde man aber auf Dauer der Problemlösung, was ein attraktives Leben für die Menschen bedeutet. Das Gehalt jedenfalls ist laut OECD dabei nachrangig.

(Ende)
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