Europas Häfen künftig Kernlogistik-Zentren
BargetoBusiness 2012: Konferenz zur EU-Binnenschifffahrt in Wien
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Paquet: Experten auf der BargetoBusiness 2012 (Foto: fotodienst.at/Molner) |
Wien (pte011/15.03.2012/11:55) Häfen sind die künftigen Kernlogistikzentren Europas. Das stellt Jean-Eric Paquet, EU-Direktor für Mobilität und Transport, anlässlich der zweiten "BargetoBusiness 2012" http://bargetobusiness.eu fest. Die EU-Binnenschifffahrtskonferenz, zu der rund 300 Teilnehmer aus 24 Ländern gekommen sind, tagt derzeit in Wien. Paquet stellte die TEN-T-Initiative der EU http://bit.ly/wIEKt0 vor und betont gegenüber pressetext deren "Multimodalität". Das Schlusswort des Kongresses spricht Johannes Hahn, EU-Kommissar für Regionalpolitik.
Donau "unterindustrialisiert"
Im Infrastruktur- und Mobilitätsplan der EU ist die TEN-T-Initiative das Herzstück und soll bis 2030 umgesetzt werden. Für dieses sehr ambitionierte Ziel, so Paquet, solle der Budgetrahmen von derzeit acht Mio. Euro auf 31,7 Mio. erhöht werden. "Die Projekte dazu gibt es schon", betont der Franzose. "Wasserwege liefern Gewinne ab, Investitionen sind also lukrativ." Die Donau, laut Paquet chronisch unterindustrialisiert, müsse dazu mehr ins Rampenlicht rücken und zu einem "sehr strategischen Fluss" werden.
"Der Hafen Wien liegt am Stadtrand, was seine Nutzung als Logistikknoten sehr begünstigt", erklärt Monika Unterholzner, Leiterin Organisation http://hafen-wien.com . Mit 3,5 Mio. Quadratmetern ist er eines der größten Güterverkehrszentren Österreichs und zudem Verwalter vieler Grundstücke. Neben dem Kerngeschäft des Güterumschlages betreibt das Unternehmen ein Logistikzentrum, einen Container-Terminal, einen Auto-Terminal sowie ein Betriebsbaugebiet.
Berliner Hafen: Speditionen geben Takt an
Über Tochtergesellschaften ist der Hafen Wien auch im Bereich Freizeit- und Personenschifffahrt aktiv. Die Marina Wien als moderner Sportboothafen und die DDSG Blue Danube böten attraktive Ausflugs- und Themenschifffahrten an, so Unterholzner. Mit rund 5.000 Arbeitsplätzen werden aktuell starke Akzente beim Hafenausbau und in der internationalen Vernetzung gesetzt.
Als keineswegs "automatisch rosig" stellt sich hingegen für Peter Stäblein, Geschäftsführer Berliner Hafen- und Lagerhausgesellschaft http://www.behala.de , die Zukunft seines Gewerbes dar. Man müsse sich sehr wohl täglich fragen, was die Kunden wie etwa Speditionen genau wollen. So reicht es laut Stäblein beispielsweise nicht mehr, einen Kran hinzustellen und dann auf Umschlag zu hoffen. "Auch ein Binnenhafen darf kein Zuschussbetrieb sein. Das sehen leider nicht alle so in Deutschland."
LKW schärfster Konkurrent
Für den Hafen Berlin-Manager gelte es in Zukunft "die Hauptkonkurrenz LKW zu schlagen". Basis dazu sei das noch immer aktuelle Hafenkonzept 2002, wonach Binnenhäfen nicht nur gewinnbringend, sondern auch erlebbar sein sollten. "Nur relevant ist auch zu wenig", findet Stäblein. Die Berliner Hafengesellschaft beschäftigt an drei Standorten rund 150 Mitarbeiter, abgefertigt werden Schiffe mit maximal 130 Metern Länge und elf Metern Breite.
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