pte20120308011 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Stammzellen geben blinden Ratten Sehkraft zurück

Forscher geben Hoffnung auf Behandlungsansatz gegen Glaukome


Versuchstier: blind, reagiert aber auf Licht (Foto: pixelio.de, zeichnen-forum)
Versuchstier: blind, reagiert aber auf Licht (Foto: pixelio.de, zeichnen-forum)

London (pte011/08.03.2012/10:30) Stammzellen aus dem hinteren Teil des menschlichen Auges haben blinden Ratten einen Teil ihrer Sehkraft wiedergegeben. Wissenschaftler des University College London http://ucl.ac.uk und des Moorfields Eye Hospitals http://moorfields.nhs.uk gehen davon aus, dass diese Ergebnisse dabei helfen können, Erblindungen zu behandeln, die durch Glaukome hervorgerufen werden.

Neue Nerven gebildet

Voraussetzung für eine künftige Therapie ist allerdings, dass ähnliche Ergebnisse auch bei Patienten erzielt werden. Für die in Stem Cells Translational Medicine http://bit.ly/zoE992 veröffentlichte Studie wurden Stammzellen eingesetzt, damit sich neue Nerven im Auge bilden. Sie verbanden sich mit vorhandenen Nerven und stellten so die Sehkraft wieder her. Ein Glaukom kann zur Erblindung führen und wird durch einen Anstieg des Druckes im Auge verursacht.

Durch diesen Vorgang sterben retinale Ganglionzellen ab, jene Nerven, die Informationen von der Netzhaut an das Gehirn weitergeben. Die Wissenschaftler sind überzeugt, retinale Ganglionzellen mithilfe menschlicher Stammzellen regeneriert zu haben. Mit Zustimmung der Familien wurden Zellproben von Augen entnommen, die für Hornhauttransplantationen gespendet worden waren. Mit Müllerzellen wurden Gliazellen der Netzhaut gesammelt, im Labor gezüchtet und dann in retinale Ganglionzellen umgewandelt.

Weitere Forschungsarbeit nötig

Retinale Ganglionzellen wurden in die Augen von Ratten ohne diesen Zelltypus transplantiert. Diese Tiere waren vor dem Eingriff blind. Danach zeigten Elektroden an ihren Schädeln, dass ihre Gehirne auf schwache Lichtquellen reagierten. Forscherin Astrid Limb erläutert, dass sich die neuen Zellen mit dem Sehnerv nicht auf die normale Art und Weise verbanden. Stattdessen schienen sie mit anderen Nerven in der Retina eine Überbrückung zu bilden, die die Signale weitergeben konnte.

Laut Limb wird es jedoch noch lange dauern, bis dieser Behandlungsansatz im Krankenhaus eingesetzt werden kann. Diese Forschungsergebnisse bedeuteten jedoch einen wichtigen Schritt bei der Findung einer Möglichkeit, Glaukome und ähnliche Erkrankungen zu heilen. Die Studie wurde vom Medical Research Council http://www.mrc.ac.uk finanziert.

(Ende)
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