pte20120301024 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

E-Government krankt an Angst vor Komplexität

Trotz großem Einsparungspotenzial noch kein breiter Einsatz


Siegmund  Priglinger: Nutzer für Bürger im Vordergrund (Foto: pup-consulting.at)
Siegmund Priglinger: Nutzer für Bürger im Vordergrund (Foto: pup-consulting.at)

Wien (pte024/01.03.2012/13:30) Experten haben auf dem E-Day der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) http://wko.at zum Thema E-Government bisher erzielte Erfolge und mögliche Lerneffekte für die Privatwirtschaft debattiert. "Verwaltung und Wirtschaft sprechen grundsätzlich eine andere Sprache als die Techniker. Der Technologieeinsatz stößt an seine Grenzen, wenn es nicht gelingt, die Komplexität abzuschirmen. Die Menschen haben Angst, dass die Dinge zu kompliziert werden", erklärt Siegmund Priglinger, Chef der gleichnamigen Beratungsgesellschaft http://pup-consulting.at , den mangelnden Erfolg von E-Government gegenüber pressetext.

Ohne Papier

In der Verwaltung gibt es enormes Potenzial für Verbesserungen durch den Einsatz moderner Kommunikationstechnologien. Bürger könnten sich beispielsweise einen großen Teil der Gänge zum Amt sparen, auch die Übermittlung von behördlichen Schriftstücken könnte elektronisch erledigt werden. "Es wäre wichtig, E-Government-Ansätze über ihren Nutzen für die Bürger zu vermarkten. Diese Konzepte haben positive Auswirkungen auf den Alltag der Menschen", so Priglinger. Neben Privatpersonen könnten sich auch Unternehmen im Umgang mit den Behörden einiges an Zeit und Geld sparen.

Auch die Verwaltung selbst kann von moderner Technologie profitieren. "Die Verwaltungsreform könnte durch elektronische Mittel vorangetrieben werden. Das Einsparungspotenzial ist groß - von den Gemeinden bis zum Bund. Trotzdem hat sich noch kein durchschlagender Erfolg eingestellt", bemängelt der Experte. Ein großes Problem sei der Mangel an Koordination. "Die verschiedenen Ansätze müssen harmonisiert werden. Derzeit gibt es beispielsweise eine e-card und eine Bürgerkarte. Wir brauchen eine eindeutige elektronische Identifikationsmögluchkeit, um entsprechende Angebote zu schaffen. Derzeit ist das Handy als Lösung im Gespräch", erklärt Priglinger.

Laufend Fortschritte

Kritik gibt es auch in den Bereichen Sicherheit und Datenschutz. Trotz solcher Bedenken gibt es trotzdem zunehmend Beispiele für eine gelungene Umsetzung. "Die Open-Source-Plattform Drupal bietet die Möglichkeit, die den Anforderungen von Regierungen in puncto Sicherheit, Datenschutz und Open Data entsprechen." So hätten bereits über 150 Regierungen auf unterschiedlichen Verwaltungsebenen entsprechende Angebote eingeführt. Mit Drupal lassen sich Projekte in kurzer Zeit mit relativ geringem Budget umsetzten, wie etwa der New York State Senate bewiesen hat, sagt Ivo Radulovski http://wearepropeople.at .

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Markus Keßler
Tel.: +43-1-81140-305
E-Mail: kessler@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|