pte20120221018 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft

Dog TV für des Menschen besten Freund

Spezielles Programm soll Hunde-Trennungsängste lindern


Hund auf Couch: kann jetzt fernsehen (Foto: pixelio.de, Bernd Kasper)
Hund auf Couch: kann jetzt fernsehen (Foto: pixelio.de, Bernd Kasper)

San Diego (pte018/21.02.2012/12:24) US-Unternehmer haben mit Dog-TV den ersten Fernsehsender für Hunde ins Leben gerufen, wie MSNBC berichtet. Seit einigen Tagen können bellende Vierbeiner in San Diego beinahe 800 speziell angefertigte TV-Sendungen empfangen. In den kommenden Monaten soll das Angebot auf andere Regionen ausgeweitet werden. Das Programm, das nur anfangs kostenlos zu empfangen sein wird, soll Hunden, die alleine zuhause bleiben, beim Entspannen helfen.

"Das Grundproblem ist die Trennungsangst. Daran kann Fernsehen nichts ändern. Wenn ein Hund aus Langeweile Sachen zerstört, kann die Ablenkung unter Umständen hilfreich sein, die Beschäftigung mit dem Hund ersetzt sie aber nicht", sagt Tierverhaltensforscherin Heidi Bernauer-Münz http://muenz-wz.de gegenüber pressetext.

Einsame Hunde

Dog-TV-Mitbegründer Ron Levi will mit seinem Programm vor allem Hunde erreichen, die von ihren Haltern berufsbedingt allein zuhause gelassen werden müssen. Auf die Idee kam er, weil er beobachtete, dass seine eigene Katze - er ist eigentlich kein Fan von Hunden - immer extrem gestresst war, wenn sie ohne Gesellschaft im Haus bleiben musste. Sein samtpfotiges Haustier war immer entspannter, wenn der Fernseher lief. So beschloss Levi, das Konzept auch auf andere Tiere zu übertragen. Ob das so pauschal möglich ist, bezweifeln Experten.

"Hunde sind durchaus auch visuell orientiert. Die Reaktion auf TV ist von Hund zu Hund unterschiedlich. Manche Hunde sind sehr bewegt vor dem Fernseher, andere reagieren gar nicht", sagt Bernauer-Münz. Die verschiedenen Programme bei Dog-TV sind angeblich speziell auf die Bedürfnisse von Hunden abgestimmt. Keine Sendung dauert beispielsweise länger als fünf Minuten, um die Aufmerksamkeitsspanne der Hunde nicht zu überschreiten. Außerdem werden nur beruhigende Inhalte gezeigt. Spaziergänge im Park oder Videos von ruhigen Artgenossen haben sich bewährt.

Große Zielgruppe

"Entspannung ist für Hunde nie verkehrt. Spezielle ruhige Fernsehprogramme sind sicher besser geeignet als normale Sendungen mit lauten Geräuschen", so Bernauer-Münz. Die beruhigende Wirkung soll Hunden dabei helfen, mit Stress fertig zu werden. "Für einen Hund, der nicht daran gewöhnt ist, ist die Trennung vom Hundehalter eine hochgradige Stresssituation. Sie können aber sehr wohl lernen, eine Weile alleine zu bleiben", plädiert die Expertin aber eher für eine Behandlung des grundlegenden Problems.

Die Gründer von Dog-TV verhandeln derzeit mit Kabelnetzen um eine Ausweitung des Sendegebiets. In den USA gibt es immerhin fast 80 Mio. Hunde, das Potenzial ist also durchaus gegeben. Finanziert werden soll der Sender, nach einer kurzen Anlaufzeit mit Gratis-Programm, über eine monatliche Gebühr von fünf Dollar. "Wir können ja schlecht Werbung verkaufen", scherzt Levi.

(Ende)
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