pte20120216015 Technologie/Digitalisierung, Forschung/Entwicklung

FTTH-Konferenz: Finales Ranking für 2011 präsentiert

Spanien überrascht, Westeuropa bleibt Sorgenkind


Glasfaser: Der Westen fand 2011 keinen Anschluss (Foto: Nicolo Baravalle)
Glasfaser: Der Westen fand 2011 keinen Anschluss (Foto: Nicolo Baravalle)

München (pte015/16.02.2012/11:00) Das FTTH Council Europe http://ftthconcil.eu hat auf der aktuell in München stattfindenden FTTH-Konferenz 2012 nun das vollständige Glasfaser-Ranking für 2011 präsentiert. Die Zahl der an die modernen Leitungen angeschlossenen Haushalte steigt weiter stetig, der langsame Ausbau bringt Westeuropa jedoch noch mehr ins Hintertreffen. Mit einem Wachstum von 184 Prozent ist das wirtschaftlich gebeutelte Spanien dafür auf Überholkurs.

Ostasien bleibt führend

In den 35 beleuchteten Staaten nutzten Ende des vergangenen Jahres 5,1 Mio. Menschen Zugang zu Breitbandinternet über Fiberkabel, die entweder bis das Wohngebäude (FTTB) oder direkt bis zum Kunden verlegt sind. Dies bedeutet ein Plus von 600.000 Usern. Die Akzeptanz der Technologie ist damit deutlich angestiegen, denn die Zahl der neuen Glasfaserbenutzer hat sich im Vergleich zu 2010 um 41 Prozent erhöht. Mit der Infrastruktur sind bereits knapp 28 Mio. Haushalte versorgt.

Im globalen Spitzenfeld hat sich wenig geändert. Die höchste Glasfaserdichte findet sich weiterhin in Südkorea. Dahinter rangieren die Vereinigten Arabischen Emirate, wo ausschließlich auf FTTH gesetzt wird und FTTB keine Rolle spielt. Dahinter liegen Hong Kong, Japan und Taiwan.

Langsamer Ausbau im Westen

In europäischer Führungsposition bleibt Litauen. Der baltische Staat profitiert vom frühen politischen Bekenntnis zur Investition in Glasfaser als Ersatz für das marode Kupfernetz. Der Penetrationsgrad liegt bei rund 28 Prozent, es folgen Norwegen als die neue Nummer Zwei und Schweden, beide jedoch mit Respektabstand.

Obwohl die Anzahl der Fiber-User sich mit 68.700 Neukunden in Spanien beinahe verdreifacht hat, gehört das Land zu mehreren europäischen Größen, die mit einer Versorgungsrate von unter einem Prozent nicht in der Rangliste aufscheinen. Neben den Iberern hinken auch Deutschland und England hinterher. Dort vermögen auch ambitionierte Projekte, wie etwa der Glasfaserausbau in München (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20120119019 ), nicht die Behäbigkeit von Ex-Monopolisten und der Politik zu brechen. Aufholbedarf haben auch Österreich und die Schweiz.

Vermarktung wird wichtiger

Allgemein stellt das FTTH-Council fest, dass die meisten Glasfaser-Anbieter aktuell hauptsächlich auf den Ausbau ihrer Infrastruktur fokussiert sind und diese oft noch nicht breit vermarkten. Lediglich in vier Staaten erreicht die Fiber-Technik mittlerweile zumindest 50 Prozent der Haushalte, wobei der Ausbau in Andorra und Litauen mit einer Abdeckung von 100 bzw. 97 Prozent praktisch als abgeschlossen gilt. In Portugal machen sich die großen Ausbaubemühungen der letzten Jahre langsam bemerkbar, auch Lettland liegt gut im Rennen.

Die Empfehlung lautet in diesen Märkten nun, das Angebot entsprechend an die potenziellen Kunden heranzutragen. In Skandinavien, Tschechien und dem Baltikum surfen 29 bis 60 Prozent der Versorgten heute über das Glasfasernetz, in England tut dies nicht einmal jeder Fünfzigste.

(Ende)
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