pte20120111014 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Chirurgen mittleren Alters arbeiten am sichersten

Zu wenig und zuviel Erfahrung können schaden - Erkundigungen ratsam


OP-Besteck: Alter des Operateurs relevant (Foto: pixelio.de, JenaFoto24.de)
OP-Besteck: Alter des Operateurs relevant (Foto: pixelio.de, JenaFoto24.de)

Lyon (pte014/11.01.2012/10:00) Vor einer Operation könnte es Sinn machen, sich über das Alter des Chirurgen zu informieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Universite de Lyon http://www.universite-lyon.fr . Unerfahrenheit ist zwar ein offensichtlicher Nachteil, Jahrzehnte im Beruf sind jedoch laut den Forschern genauso wenig erstrebenswert. Chirurgen in der Altersgruppe zwischen Ende 30 und Ende 40 arbeiten am sichersten. Für die kleine Studie wurden die Komplikationen bei Operationen in fünf französischen Krankenhäusern untersucht.

Über 3.500 OPs analysiert

Bei der Entfernung der Schilddrüsen kam es bei unerfahren Operateueren eher zu Komplikationen und bei jenen Chirurgen, die schon seit mehr als 20 Jahre im Beruf waren. Die Wissenschaftler analysierten mehr als 3.500 dieser Operationen, die von 28 Chirurgen durchgeführt worden waren. Dieser Eingriff war ausgewählt worden, da er von allen Operateuren gleich durchgeführt wird und er sich in den vergangenen Jahrzehnten nicht entscheidend verändert hat.

Der zwischen dem Alter des Chirurgen und der Anzahl der Komplikationen festgestellte Zusammenhang war unabhängig davon, wie schwierig die sonst durchgeführten Operationen waren. Das legt laut den Wissenschaftlern nahe, dass dafür nicht verantwortlich war, dass erfahrenere Chirurgen die schwierigeren Fälle behandelten. Experten betonen, dass die Ergebnisse nicht endgültig und weitere Analysen notwendig sind.

Lebenslanges Lernen wichtig

Laut Mike Larvin vom Royal College of Surgeons http://www.rcseng.ac.uk ist es wichtig, dass Chirurgen ihre Fähigkeiten immer weiter verfeinern. In der Geschwindigkeit, mit der die medizinische Entwicklung fortschreite, sei es sicher, dass ein Chirurg am Ende seiner Karriere fast komplett andere Operationen durchführt als zu Beginn. Die aktuellen Studienergebnisse zeigten, wie wichtig das lebenslange Lernen für Chirurgen ist.

Details der Studie wurden im British Medical Journal http://bmj.com veröffentlicht.

(Ende)
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