pte20111216016 Unternehmen/Wirtschaft, Politik/Recht

US-Gen-Skandal: Bayer zahlt 750 Mio. Dollar

Vergleichsabkommen mit Reisfarmern treten in Kraft


Zentrale: Bayer einigt sich mit US-Landwirten (Foto: Bayer AG)
Zentrale: Bayer einigt sich mit US-Landwirten (Foto: Bayer AG)

Leverkusen/Stuttgart (pte016/16.12.2011/11:30) Bayer CropScience http://agrar.bayer.de hat einen langjährigen Rechtsstreit in den USA beendet. Die Vergleichsabkommen zwischen dem Teilkonzern der Bayer AG http://bayer.de und den Anbauern von US-Langkornreis im Zusammenhang mit Streitigkeiten um gentechnisch veränderten Reis sind in Kraft getreten. Das Unternehmen zahlt 750 Mio. Dollar (circa 575 Mio. Euro) an die betroffenen Landwirte. "Das Abkommen ist der entscheidende Schritt für die Beilegung des Rechtsstreites, der sich lange hingezogen hat. Die Beilegung ist vom Markt schon eingepreist", unterstreicht Karl-Heinz Scheunemann, Analyst der Landesbank Baden-Württemberg http://lbbw.de , im Gespräch mit pressetext.

Imageschaden

2006 wurden in Lieferungen von kommerziellem Langkornreis aus dem Süden der USA Spuren von gentechnisch verändertem Reis entdeckt. Daraufhin verhängten einige Länder - vor allem die EU - Beschränkungen für den Import von Langkornreis aus den USA, obwohl der Reis laut Bayer keine Gefährdung der Lebensmittelsicherheit darstellte. Zu diesem Zeitpunkt lag der für Europa bestimmte Anteil an der gesamten US-Langkorn-Reisernte bei weniger als fünf Prozent. Dieser Anteil wurde rasch umgelenkt und auf anderen Märkten verkauft.

Mittlerweile sind Registrierungen von Landwirten zum Vergleichsprogramm geprüft worden, die mindestens 85 Prozent der Anbaufläche von Langkornreis in den USA repräsentieren. Diese Schwelle war festgelegt worden, damit die Abkommen wirksam werden. An dem Vergleichsprogramm konnten alle US-Landwirte teilnehmen, die im Zeitraum von 2006 bis 2010 Langkornreis angebaut haben.

Obwohl Bayer CropScience der Überzeugung ist, im Umgang mit seinem gentechnisch veränderten Reis verantwortlich gehandelt zu haben, liegt eine Beilegung des Rechtsstreits im Geschäftsinteresse des Unternehmens, heißt es dazu in einer Mitteilung des Konzerns. "Bayer will vor allem keinen Imageschaden erleiden und hat zudem schon Rückstellungen für das Vergleichsprogramm gebildet", so Scheunemann.

Gute Quartalszahlen

Der Chemieriese hat Ende Oktober positive Quartalszahlen vorgelegt. Der Konzern steigerte im dritten Quartal das EBITDA um 8,5 Prozent auf mehr als 1,8 Mrd. Euro. Vor allem mit den Unternehmensbereichen Agrarchemie und Medikamente konnte Bayer punkten.

"Das vierte Quartal wird ein wenig schwächer, vor allem die Kunststoffsparte MateriealScience bereitet aufgrund hoher Energie- und Rohstoffkosten Sorgen. Wir sind jedoch zuversichtlich für das Gesamtjahresergebnis", so Scheunemann, der die Bayer-Aktie mit "Buy" einstuft. Das Kursziel beträgt 58 Euro. Bei Redaktionsschluss dieser Meldung (11: 09 Uhr) notiert das Papier mit einem Plus von 1,54 Prozent bei 45,69 Euro.

(Ende)
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