pte20111202004 Produkte/Innovationen, Unternehmen/Wirtschaft

Smart Home: Unternehmen sind zögerlich

Interessierte Haushalte wollen Service aus einer Hand


Wohnung: Großes Interesse für Smart-Home-Lösungen (Foto: pixelio.de/Hartmut910)
Wohnung: Großes Interesse für Smart-Home-Lösungen (Foto: pixelio.de/Hartmut910)

Berlin/Bochum (pte004/02.12.2011/06:15) Die Waschmaschine startet erst, wenn der Strom günstig ist, das Sicherheitssystem schlägt Alarm, wenn der Kühlschrank nicht geschlossen ist. Zwei Drittel der deutschen Haushalte mit Online-Zugang interessieren sich für das Thema Smart Home. Trotz der hohen Nachfrage sind die Aktivitäten der Unternehmen im Bereich intelligente Wohnlösungen zögerlich, wie eine Studie der Capgemini-Gruppe http://capgemini.com zeigt.

Zentraler Anbieter gefragt

Smart Home bietet den Verbrauchern zahlreiche Leistungen in den Bereichen Komfort, Energieeffizienz, Gebäude- und Gerätesicherheit, Gesundheit/Notfall sowie Unterhaltung. 84 Prozent der an Smart Home Interessierten wären bereit, für intelligente Wohnlösungen zu zahlen. "Es herrscht seitens der Haushalte ein grundsätzliches Interesse für Smart-Home-Lösungen", bestätigt Volker Eichener, wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Wohnungswesen (InWIS) in Bochum http://inwis.de , im Gespräch mit pressetext. Sicherheitsaspekte, Energieeffizienz und Arbeitsmöglichkeiten werden als Gründe für das Interesse angegeben. Komfort steht dabei an letzter Stelle.

Laut der Erhebung wird von den interessierten Haushalten ein zentraler Anbieter für Smart Home gewünscht. Die Herausforderung ist, dass die Akteure auf dem Smart-Home-Markt ein funktionierendes - und für den Verbraucher einfaches - Geschäftsmodell entwickeln. Die Mehrheit der Kunden wünscht sich Angebote, die mehrere Bereiche betreffen, zum Beispiel Energieeffizienz, Sicherheit und Komfort. Damit müssen die Unternehmen offen für Partnerschaften sein, denn kein Akteur bietet ein so umfassendes Angebot.

Zukunft trotzdem positiv

"Auf der Angebotsseite geschieht mit wenigen Ausnahmen nicht viel", meint Eichener. "Ein Grund ist die Tatsache, dass die Wohnungswirtschaft in Deutschland kleinteilig organisiert ist. Umfassende Investitionen in Smart Home lohnen sich damit nicht", ergänzt Eichener. Zudem sei die Technik nicht ganz ausgereift und viele Wohnungsunternehmen würden in diesem Zusammenhang die Risiken fürchten. Auch seitens der Elektronikindustrie gebe es kaum Angebote.

Smart Home ist trotz großem Interesse auch (noch) ziemlich teuer. "Für Selbstnutzer stimmt oft das Preis-Leistungsverhältnis nicht. Jeder Hauseigentümer überlegt es sich zweimal, bevor er ein paar hundert Euro für solche Lösungen in die Hand nimmt", betont Eichener, der trotzdem die Zukunft dieser intelligenten Wohnlösungen positiv entgegen sieht. "Die Entwicklung geht nur langsam voran, in fünf Jahren werden aber Smart-Home-Lösungen auch im Baumarkt angeboten."

Laut Capgemini liegt es an den Unternehmen, dieses Potenzial für sich zu nutzen. "Es braucht Vorreiter, die mutig voran schreiten, sich geeignete Partner suchen sowie die Kommunikation und den Vertrieb anstoßen", so Studienleiterin Silvia Bossow-Thies.

(Ende)
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