pte20111123016 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Google zieht "Ladenhütern" den Stecker

Unrentable Dienste wie Wave, Knol oder Friend Connect werden eingestellt


Unrentabel: Google stellt Dienste ein (Foto: flickr.com/Robert Scoble)
Unrentabel: Google stellt Dienste ein (Foto: flickr.com/Robert Scoble)

Mountain View (pte016/23.11.2011/11:10) Der Internetkonzern Google wird gleich mehrere seiner Online-Dienste einstellen. Wie Google-Vizepräsident Urs Holzer gestern, Dienstag, auf dem Unternehmensblog wissen ließ, fallen einstige Hoffnungsträger wie das Kommunikations- und Kollaborationstool Wave und das stark an Wikipedia erinnernde Knol nun als "Ladenhüter" dem betrieblichen Rotstift zum Opfer. Betroffen sind aber auch Services wie der Social-Media-Baukasten Google Friend Connect oder das eher experimentellere Lesezeichen-Sharing-Feature Google Bookmarks Lists. Als offizieller Schließungsgrund werden zu geringe User-Nachfrage und Unrentabilität genannt.

"Wir sind gerade dabei, eine ganze Reihe von Produkten zu beenden, die alle nicht den Erfolg erzielen konnten, den wir uns eigentlich erhofft hatten", erklärt Holzer die drastischen Schritte. Die aktuelle Ankündigung zur Schließung der Services sei dabei als Teil einer größer angelegten "Aufräumungsaktion" im Hause Google zu sehen. Das Ende der Dienste hieße aber nicht, dass auch die diesen zu Grunde liegenden Ideen endgültig fallen gelassen werden. "Wir werden einige Funktionen in unseren anderen Angeboten integrieren", so Holzer.

Aus für Wave und Knol

Anschließend gibt der Google-Vizepräsident einen genaueren Einblick in die Hintergründe und Details zu den einzelnen Schließungen. Im Fall von Google Wave etwa, dessen Entwicklungsstopp bereits vor mehr als einem Jahr bekannt gegeben wurde (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20100805025 ), wird es Usern ab 31. Januar 2012 nicht mehr möglich sein, selbst Inhalte auf der Seite einzustellen. Diese wird dann nur noch als "read-only"-Portal betrieben. Die endgültige Abschaltung soll am 30. April erfolgen.

Ein weiterer bekannter Name auf der Abschussliste ist der Wikipedia-Klon Knol. Die Wissensplattform, die anfänglich eigentlich sehr gut angelaufen ist (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20090120031 ), wird bis 30. April 2012 ganz normal weiter erreichbar sein. Ab 1. Mai allerdings soll die Seite dann nicht mehr im Web zu sehen sein, deren Einträge - die sogenannten "Knols" - lassen sich aber weiterhin downloaden und exportieren. Mit 1. Oktober 2012 wird die Plattform komplett vom Netz genommen.

Schließungswelle

Neben Wave und Knol wird Google gleichzeitig auch die Dienste Bookmarks Lists, Friend Connect, Gears, Search Timeline sowie die auf die Verbesserung der Solarenergietechnologie abzielende Initiative "Renewable Energy Cheaper than Coal" auslaufen lassen. Im Laufe des Jahres hat das Unternehmen bereits eine regelrechte Schließungswelle unrentabler Angebote durchgeführt, von der nicht zuletzt Services wie Google Buzz, Google Health und die Experimentierplattform Google Labs betroffen waren.

(Ende)
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