pte20111117021 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft

Social-Media-Verbot führt zu Sicherheitsproblemen

"Firmen müssen Kompromiss aus Vorsicht und Offenheit finden"


Thumbs up: Social-Media-Verbot nicht mehr zeitgemäß (Foto: FlickrCC/owenwbrown)
Thumbs up: Social-Media-Verbot nicht mehr zeitgemäß (Foto: FlickrCC/owenwbrown)

Toronto/Graz (pte021/17.11.2011/13:30) Eine Studie von Telus http://telus.com und der Rotman School of Management http://www.rotman.utoronto.ca hat ergeben, dass Firmen, die ihren Mitarbeitern den Zugriff auf Social Media Dienste verweigern, 30 Prozent mehr Sicherheitsverletzungen verzeichnen. Dies liegt vielfach daran, dass die von der Sperre Betroffenen oftmals nach Wegen suchen, diese zu umgehen. Gerald Kortschak, Geschäftsführer der sevian7 IT development GmbH http://sevian7.com , bestätigt im pressetext-Interview die Erkenntnisse der Forscher und sieht die Unternehmer in der Pflicht, einen Kompromiss zwischen Vorsicht und Offenheit einzugehen.

Wissenschaftler raten zur Offenheit

649 Firmen wurden von den Wissenschaftlern befragt, die Ergebnisse sprechen eine deutliche Sprache. Dort, wo Angestellten der Zugriff auf Facebook und Co völlig verwehrt bleibt, kommt es zu mehr Problemen mit der IT-Sicherheit. Denn: Viele Menschen suchen nach Mitteln und Wegen, um technische Hürden zu überwinden und sich Zugriff zu verschaffen.

Dahinter steckt jedoch weniger der Reiz des Verbotenen, sondern die Tatsache, dass fast jeder heutzutage Mitglied in einem oder mehreren Social Networks ist und diese dementsprechend häufig nutzt. Die Autoren der Studie raten folglich, die Gründe für ein Verbot und die Risiken seiner Missachtung klar zu kommunizieren, oder - noch besser - die Zügel zu lockern und den eigenen Arbeitskräften die Nutzung des Web 2.0 in Verbindung mit einer Schulung zu erlauben. Zusätzlich empfehlen sie generell, mehr Geld in die IT-Security zu investieren.

"Integraler Bestandteil unserer Kommunikation"

Die Ergebnisse der Befragung entsprechen auch der Erfahrung von Kortschak. "Sobald Teile privater Nutzung verboten sind, wird nach Umgehungsmöglichkeiten gesucht", schildert der IT-Experte im Interview mit pressetext. "Ein solches Verbot wird oft als Bevormundung wahrgenommen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Mitarbeiter sehr wohl zur Sicherheit des Unternehmens beitragen, wenn man derlei Maßnahmen ausführlich begründet."

Die Abschottung von Social-Network-Diensten hält Kortschak aus mehreren Gründen nicht für eine langfristige Lösung. "Diese Tools sind mittlerweile integraler Bestandteil unserer Kommunikation. Spätestens wenn eine Firma einen Facebook-Auftritt betreibt und die Plattformen für das Marketing öffnet, ist eine Sperre für alle anderen im Sinne der Firmenphilosophie nicht mehr begründbar und würde zu Problemen führen", meint er.

Social-Media-Verbot nicht mehr zeitgemäß

"Da die Entwicklung nicht aufzuhalten ist, ist es unausweichlich, dass sich Unternehmen auf die Suche nach einem Kompromiss aus Vorsicht und Offenheit im Umgang mit Social Media begeben", erklärt der Sicherheitsfachmann. "Es ist ähnlich wie damals bei der Diskussion um Firmenhandys, die Mitnahme eigener Geräte und der Debatte um E-Mails am Arbeitsplatz. Auch da mussten sich letztlich alle öffnen."

Bei der Entwicklung und Einführung einer verbindlichen Policy für die Nutzung von Twitter und Konsorten sind KMUs im Vorteil, sagt Kortschak. Im Gegensatz zu größeren Firmen mit komplexer Organisationsstruktur gibt es hier meist nur einen Entscheider in einem überschaubaren Team.

(Ende)
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