pte20110929024 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

Rezessionsrisiko in Eurozone bleibt hoch

Raiffeisen Bank International sieht deutliche Konjunktureintrübung


Euro: Hohes Rezessionsrisiko (Foto: pixelio.de/Klaus Brüheim)
Euro: Hohes Rezessionsrisiko (Foto: pixelio.de/Klaus Brüheim)

Wien (pte024/29.09.2011/13:15) Die Raiffeisen Bank International (RBI) http://www.rbinternational.com geht davon aus, dass die Griechenland-Thematik auch in den kommenden Monaten als treibendes Element erhalten bleibt. "Die Schuldenkrise hängt wie ein Damoklesschwert über Europa", so Valentin Hofstätter, RBI-Research-Experte Valentin Hofstätter, gegenüber pressetext. Die Bank erwartet daher in der Eurozone temporäre BIP-Rückgänge, die aber im zweiten Halbjahr 2012 wieder ins Positive drehen sollten.

BIP-Wachstumsprognose gesenkt

Der Experte sieht angesichts der jüngsten Talfahrt wichtiger Stimmungsindikatoren sowie der anhaltenden Belastung durch die Schuldenkrise eine deutliche Eintrübung des Konjunkturausblicks für den Euroraum. "Die ganze Schwäche des Konjunkturverlaufs wird sich im zweiten Halbjahr zeigen, in dem wir bei den meisten Ländern einen Rückgang der Produktionsleistung erwarten", sagt Hofstätter. Die RBI senkt daher ihre BIP-Wachstumsprognose für 2011 auf 1,6 Prozent. Der Konjunktureinbruch, der sich auch auf 2012 auswirken wird, dürfte nach Meinung des Analysten gemeinsam mit einem erwarteten Zahlungsausfall Griechenlands für Unsicherheit sorgen. Für 2012 erwartet er daher ein BIP-Wachstum von nur 0,2 Prozent.

Vor allem das Fehlen eines glaubwürdigen Lösungsmodells für die Verschuldungskrise ist für den Analysten problematisch. "Die EU-Politik ist hier gefordert und muss glaubwürdige Alternativen aufzeigen", ermahnt Hofstätter, der im vierten Quartal mit der Ausschüttung der nächsten Kredittranche an Griechenland, mit der Freigabe des zweiten Hilfspakets und mit der planmäßigen Umsetzung des Umschuldungsprogramms rechnet.

Inflation ist kein Thema

Die RBI sieht in punkto Inflation keine Gefahr. "Diese ist in den meisten Ländern nach wie vor ein stärker gefühltes als tatsächliches Problem. Zwar verzeichnen Konsumgüter des täglichen Bedarfs wie Nahrungsmittel einen stärkeren Preisanstieg, doch die erhöhten Transportkosten und Lebensmittelpreise führen zu keinem ebenso starken Preisauftrieb in anderen Güterklassen", erklärt Hofstätter, der für 2011 eine Inflationsrate von nur 1,6 Prozent erwartet.

Gold bei 2.200 Dollar Ende 2012

Für den Goldpreis ist die Bank optimistisch: Dieser lag Anfang September noch bei rund 1.900 Dollar und stürzte vergangen Woche auf einen Stand von circa 1.600 Dollar ab. "Die letzte Korrektur bietet wieder eine Einstiegsgelegenheit. Unser fundamental ausgerichtetes Prognosemodell zeigt einen Anstieg des Goldpreises bis Ende 2012 auf 2.200 Dollar", so Analystin Veronika Lammer im Gespräch mit pressetext. Besonderer Treiber dieses Modells seien die weiter negativ prognostizierten Realzinsen.

(Ende)
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