pte20110926019 Handel/Dienstleistungen, Medien/Kommunikation

Hollywood: Verspäteter Einzug ins Internet

Filmindustrie laboriert am versäumten Webangebot


Hollywood: Künftig mehr Augenmerk auf Internet-Verkauf (Foto: flickr/Johnson)
Hollywood: Künftig mehr Augenmerk auf Internet-Verkauf (Foto: flickr/Johnson)

Los Angeles (pte019/26.09.2011/12:10) Da der klassische Filmverkauf sinkt, will Hollywoods Filmindustrie ihre Erzeugnisse stärker online verfügbar machen. Veritable Umsätze locken durch direkte Modelle, angesichts der Verwendung von Smartphones, Tablets und Fernsehern mit Internet-Anschluss. Beschleunigt sich die Internet-Verfügbarkeit der Filme nicht rasch, droht allerdings ein 40-prozentiger Rückgang bei Home Entertainment.

In Deutschland ist in den vergangenen drei Jahren das Werbebudget für Online-Vermarktung stark gestiegen, berichtet Stefan Vochezer von der Senator Entertainment AG http://senator.de im Gespräch mit pressetext. "Die Entwicklung der Vermarktung geht deshalb in Richtung Online, weil das Medium immer wichtiger wird. Zudem bietet es den Vorteil, dass man Trailer und TV-Spots etwa auf YouTube platzieren kann." Die Filme selbst ins Internet zu stellen ist aber vorerst - wie pressetext auch von einem anderen großen deutschen Filmverleih erfahren konnte - keine Priorität.

Riesenschritte nötig

"Die Tage der Baby-Schritte im Internet sind vorbei", so David Bishop, Vorsitzender der Unterhaltungssparte von Sony Pictures http://sonypictures.de . "Jetzt müssen wir so viel wie möglich experimentieren und entscheiden, wie wir einen florierenden Markt zum Sammeln digitaler Filme schaffen können."

Zwar hat das Online-Film-Geschäft einen sauberen Start hingelegt und ist stetig gewachsen. Es konnte allerdings nicht die massiven Verluste aus dem DVD-Markt auffangen. Insider sagen, das liege an mangelhafter Online-Verfügbarkeit und einem komplizierten Prozedere beim Download. "Was wir jetzt sehen, sind jede Menge Leute, die ganz verschiedene Wege benutzen, um die aktuellen Trends umzukehren", sagt der Vize-Vorsitzende von Paramount Pictures http://paramount.com , Rob Moore.

Wer zahlt, sieht früher

Eines steht dabei aber jetzt schon fest: Wer nicht oder nur wenig für seine Filme bezahlen will, wird länger auf seine Filme warten müssen, als Bezahlwillige. Diverse Premium-Video-on-Demand-Services ermöglichen es schon jetzt, Filme bereits zwei Monate nach ihrem Kino-Debüt zu Hause anzusehen. Sony veröffentlicht mittlerweile digitale Versionen seiner Filme zwei Wochen vor dem Erscheinen der DVD. Andere wollen die DVD zuerst veröffentlichen und die Zeitspanne zwischen DVD und digitaler Kopie sogar verlängern: Damit sollen Kunden dazu animiert werden, mehr Geld für Filme auszugeben.

Während in der Filmindustrie Cloud Computing und das Benutzen von Facebook für die Filmvermarktung diskutiert wird, schließen weltweit die Verleih-Stores: Die Kette Blockbuster machte allein vergangenes Jahr 1.750 Läden dicht. In Los Angeles muss jetzt auch das Film-Verleih-Mekka Rocket Video ausverkaufen: Gegen die billigeren Online-Angebote haben Verleih-Stores jetzt schon keine Chance mehr.

(Ende)
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