pte20110914001 Forschung/Entwicklung, Technologie/Digitalisierung

Paraswift: Roboter mit Lizenz zum Basejumpen

Disney-geförderte Entwicklung soll künftig 3D-Luftbilder liefern


Paraswift: Roboter stürzt sich waghalsig in die Tiefe (Foto: ETH Zürich)
Paraswift: Roboter stürzt sich waghalsig in die Tiefe (Foto: ETH Zürich)

Paris (pte001/14.09.2011/06:00) Die Forscher von Disney Research (Paris) und dem Technikinstitut der ETH Zürich http://ethz.ch haben einen Roboter vorgestellt, der auf den Spuren des Extremsportlers Felix Baumgartner wandelt. Der auf der "Conference on Climbing and Walking Robots and the Support Technologies for Mobile Machines" http://clawar2011.isir.upmc.fr präsentierte "Paraswift" kann dank starker Haftung auf vielen Flächen vertikal in die Höhe klettern und sich dann per Fallschirmsprung in die Tiefe stürzen. Dabei ist die Maschine mit einer Kamera ausgerüstet, die ihr Flugerlebnis filmt.

Tornadoprinzip

Der technische Clou hinter den Kletterkünsten des intelligenten Geräts ist ein sogenannter Impeller. Dabei handelt es sich um einen Propeller, dessen Wirkungsgrad durch die Umschließung mit einem Rohr erhöht wird. Entsprechend eingesetzt entfaltet die Konstruktion starke Sogeigenschaften. Paraswift kann auf diese Weise eine Adhäsionskraft von bis zu 40 Newton entwickeln.

"Es funktioniert wie ein Mini-Tornado", sagt ETH-Student Lukas Geissmann, der durch die Präsentation geführt hat. "Der große Vorteil ist, dass man keine Versiegelung zwischen dem Roboter und der Wand braucht, da der Vortex seinen eigenen Verschluss um das Niedrigdruck-Areal formt", ergänzt Paul Beardsley von der Disney'schen Wissenschaftsabteilung. Mit dem Impeller-Konzept wurde nun eine Lösung für jene Probleme gefunden, an denen per Magnet oder nach Saugnapfprinzip haftende Roboter bislang gescheitert waren.

Gute Aussichten

Die intelligente Basejumping-Maschine könnte künftig helfen, mit eigenen Bildaufnahmen Ergänzungen zu Googles Streetview zu liefern. "Auf Straßenniveau blockieren oft Bäume oder Passanten die Sicht", erklärt Beardsley. Das sind Hindernisse, über die der Roboter einfach "hinwegsehen" könnte.

Nun arbeiten die Forscher daran, einen automatischen Mechanismus für die Entfaltung des Gleitschirms zu entwickeln. Aktuell muss dieser noch manuell ausgelöst werden - ein Problem, sollte Paraswift einmal unerwartet von der Wand fallen.



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