pte20110906027 Unternehmen/Wirtschaft, Politik/Recht

Betriebliche Altersvorsorge gegen Pensionsdilemma

Demographieproblem wird stärker - Anreizsysteme für Wirtschaft schaffen


C. Krischanitz: BAV als Ergänzung (Foto: fotodienst/A. Rauchenberger)
C. Krischanitz: BAV als Ergänzung (Foto: fotodienst/A. Rauchenberger)

Wien (pte027/06.09.2011/13:00) Die Problematik der Finanzierung des staatlichen Pensionssystems und das Demographieproblem werden immer stärker. "Die betriebliche Altersvorsorge (BAV) ist eine Möglichkeit diese schwierigen Situation zu bewältigen. Sie ist eine notwendige Ergänzung", so Christoph Krischanitz, Geschäftsführer der versicherungsmathematischen Beratungsfirma arithmetica http://www.arithmetica.at , gegenüber pressetext.

Umlageverfahren überfordert

Die aktuellen Prognosen der Statistik Austria http://www.statistik.at lassen etwa vier Mio. Menschen bis zum Alter 40 für das Jahr 2050 erwarten. Bei 100.000 Geburten pro Jahr ließe sich dieses Ziel erreichen, die jährlichen Geburten liegen in Österreich aber bei etwa 75.000 bis 80.000. Der Rest muss also durch Einwanderung aufgestockt werden. Im Jahr 2070 ist der Großteil der heute lebenden Menschen schon in Pension oder kurz davor. Bis dahin sollten etwa sechs Mio. Menschen in Österreich geboren werden, um den heute Jüngsten auch eine Pension finanzieren zu können.

In so einer Situation ist das Umlageverfahren hoffnungslos überfordert und verlangt nach Unterstützung durch andere Formen der Finanzierung, wie etwa dem Kapitaldeckungsverfahren. Dabei werden Beiträge angesammelt, veranlagt, und bei Pensionsantritt dann wieder ausbezahlt. "Versicherungen und Pensionskassen funktionieren genau nach diesem System. Trotz der immer wiederkehrenden Turbulenzen auf den Kapitalmärkten existiert keine Alternative zur Kapitalbildung als ergänzendes Element des Umlagesystems. Ein idealer Weg wäre hier die BAV", sagt Krischanitz.

Akzeptanz nicht sehr hoch

"Leider ist die Akzeptanz der BAV nicht sehr hoch. Ein Grund ist der Mangel an Verständnis, die Produkte sind oft zu komplex gestaltet", erklärt Krischanitz. Zudem gebe es zu viele Produkte und zu viele Anbieter. "Außerdem darf man nicht vergessen, dass der Staat derzeit mehr als 90 Prozent des Gesamtpensionsaufkommens sichert. Dies erzeugt keinen Bedarfsdruck", so der Experte.

Krischanitz plädiert daher für starke Anreizsysteme oder sogar Obligatorien. Die Wirtschaft sollte einen Teil der Pensionslast übernehmen, gleichzeitig aber von massiven Entlastungen profitieren. "Immerhin müssen unsere heimischen Unternehmen im internationalen
Wettbewerb bestehen können", betont Krischanitz, der sich auch für die Einrichtung einer übergeordneten Institution - etwa eine Art Beirat für zukünftige Generationen - ausspricht.

Fotos zur Pressekonferenz stehen unter http://www.fotodienst.cc/browse.mc?album_id=3515&start=1 als Download zur Verfügung.

(Ende)
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