pte20110801018 Umwelt/Energie, Unternehmen/Wirtschaft

E.ON: Schließungen und Entlassungen drohen

Analyst: "Logische Konsequenz"


Kernkraftwerk: Schwierige Zeiten für deutsche Stromversorger (Foto: E.ON)
Kernkraftwerk: Schwierige Zeiten für deutsche Stromversorger (Foto: E.ON)

Düsseldorf (pte018/01.08.2011/11:55) E.ON http://www.eon.com plant ein umfassendes Spar- und Sanierungskonzept. Drei bedeutende Standorte in Deutschland werden aufgegeben, mehrere hundert Arbeitsplätze sind betroffen, wie "der Spiegel" berichtet. Neben der E.ON-Energiesparte in München und der Kraftwerkstochter in Hannover soll auch die in Essen ansässige Gashandelstochter E.ON Ruhrgas aufgelöst werden. Weiterhin benötigte Geschäftsbereiche dieser Töchter sollen in der Düsseldorfer Konzernzentrale angesiedelt werden. Auf pressetext-Anfrage wollte der Konzern sich nicht zu den Plänen äußern.

"Diese Vorhaben sind eine logische Konsequenz. Innerhalb weniger Monate haben sich durch den Atomausstieg 2022 die Aussichten der deutschen Stromversorger um 180 Grad gedreht", so Heino Hammann, Analyst der NordLB http://www.nordlb.de , im Gespräch mit pressetext. Vor diesem Hintergrund seien die deutschen Versorger gezwungen, neue strategische Maßnahmen zu ergreifen. Eventuell müsse sogar das Geschäftsmodell überdacht werden.

Energiekonzerne müssen sparen

Da die Ratingagenturen auch die Versorger im kritischen Blick haben, ist E.ON darauf bedacht, seinen Schuldenstand nachhaltig zu senken. "Die Pläne stellen einen enormen Einschnitt dar, aber E.ON und anderen Energiekonzernen bleibt nichts anderes übrig als zu sparen", unterstreicht Hammann. Um die wegfallenden Kapazitäten im Atombereich auszugleichen, soll der Anteil des Ökostroms bei den deutschen Energieversorgern bis 2020 auf mindestens 35 Prozent verdoppelt werden.

Problemfeld Gas

Die Gas-Sparte macht dem Versorger ebenfalls zu schaffen. Erst Anfang Juli sind die Preisverhandlungen zwischen E.ON Ruhrgas und Gazprom gescheitert (pressetext berichtete http://pressetext.com/news/20110704017/ ). Der deutsche Gasimporteur wollte beim russischen Konzern niedrigere Preise aushandeln. Nun muss die E.ON-Tochter weiter hohe Einkaufspreise für Gas bezahlen, obwohl der Rohstoff auf den Weltmärkten derzeit billiger zu haben ist.

Die Aktie des Energieversorgers notiert bei Redaktionsschluss dieser Meldung (10:45 Uhr) mit einem leichten Minus von 0,06 Prozent bei 19,21 Euro. Hammann stuft die Aktie derzeit mit "Halten" ein.

(Ende)
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