pte20110730001 Medien/Kommunikation, Handel/Dienstleistungen

Digitalradio in Deutschland kurz vor Start

Europäische Sender warten auf Ergebnisse und Impulse


Radio: Neue Geräte für DAB-Empfang (Foto: pixelio.de/D. Labs)
Radio: Neue Geräte für DAB-Empfang (Foto: pixelio.de/D. Labs)

Berlin/Baden-Baden (pte001/30.07.2011/06:05) Ab kommendem Montag, dem 1. August 2011, soll das Radio eine ganz neue Qualität erreichen. Dann gesellt sich bundesweites Digitalradio zum herkömmlichen analogen UKW-Empfang als weiterer Standard hinzu. Die Radiozentrale GmbH spricht von einer völlig neuen Hör- und Erlebniswelt. 14 deutschlandweit ausgestrahlte Radioprogramme bringen dem Hörer künftig mehr Programm-Vielfalt plus Zusatzservices und der Werbewirtschaft erstmals bundesweites terrestrisches Radio (DAB+). Zwölf Programme sind vom Sendestart an auf Empfang, zwei weitere stehen in den Startlöchern.

"Digitalradio bedeutet mehr Klangqualität, wie bei einer CD. Kein Rauschen und kein Knattern mehr", erklärt Susanne Baldauf, Sprecherin der Radiozentrale http://www.radiozentrale.de , im pressetext-Interview. "Zusätzlich können künftig Text- und Bildservices auf die neuen Geräte übertragen werden."

Webradio keine Konkurrenz

Um den neuen Standard zu empfangen, sind neue Radiogeräte notwendig. Diese können ab Montag im Handel erworben werden. "Wer ein Gerät kauft, das auch DAB+ tauglich ist, kann damit auch weiterhin UKW hören. Der Kunde bekommt also die neuen Digitalradio-Angebote on top", so Baldauf. Die Radios werden ab 50 Euro angeboten.

Bislang konnte von der Klangqualität nur das Internetradio mithalten. Dies sei jedoch momentan keine Konkurrenz für den neuen Standard. "Für Hörer und Anbieter gäbe es einerseits das Problem, dass das Internet derzeit noch nicht flächendeckend verfügbar ist. Zudem würde die hohe Datenmenge, die übertragen wird, derzeit ebenfalls noch eine Herausforderung darstellen", erläutert Baldauf.

Das analoge Radio wird auf längere Zeit betrachtet jedoch den Kürzeren ziehen. "Der Anfang von Digitalradio ist der Beginn vom 'Radio der Zukunft'. Wir wissen, dass die Hörer schon lange mehr wollen als nur Radio hören. Das wurde auch wissenschaftlich erforscht", so Michael Reichert, Projektkoordinator des von Sendern, Geräteindustrie, Handel und Politik initiierten Projekts "Radio der Zukunft", auf Nachfrage von pressetext.

Impulse für Europa

"Die Hörer sind interessiert an Zusatzdiensten, Texten, Bildern, usw. An alldem, was sie inzwischen in ihren multimedialen Nutzungssituationen gewohnt sind", so Reichert weiter. "Diese multimedialen Elemente, wie auch eine viel größere Programmvielfalt in viel mehr mobilen Situationen, lassen sich in UKW nicht mehr darstellen. Radio der Zukunft ist ein 360-Grad-Medium und dazu gehört der digitale und nicht der analoge Weg", meint der Experte.

Derzeit wird eine sogenannte Mix-Strategie verfolgt. Radio soll über viele Wege seine Hörer erreichen. Sowohl über terrestrische Rundfunknetze wie DAB+ als auch das Internet. Der Start des bundesweiten Digitalradios in Deutschland wird vor allem in Europa interessiert beobachtet. Reichert: "Wir wissen, dass unsre Partner und Kollegen in Europa sehr gespannt auf unsere Erfahrungen sind und dass die Industrie sich gerade vom deutschen Markt Impulse erhofft."

(Ende)
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