pte20110721004 Medizin/Wellness, Kultur/Lifestyle

Demenz: Jeder zweite Fall vermeidbar

Lebensstil hat hohen Einfluss auf Erkrankungsrisiko


Alte Frau: Demenz hat oft mit Lebensführung zu tun (Foto: FlickrCC/Talbot)
Alte Frau: Demenz hat oft mit Lebensführung zu tun (Foto: FlickrCC/Talbot)

Paris/San Francisco (pte004/21.07.2011/06:15) Jede zweite Demenz-Erkrankung lässt sich durch rechtzeitige Prävention verhindern. Diese gewagte These stellen zwei Forscherinnen der University of California http://www.ucsf.edu am Treffen der internationalen Alzheimer-Forscher in Paris http://alz.org auf. "Schon einfache Änderungen wie mehr Bewegung und Rauchverzicht haben enorme Folgen für die Vorsorge von Alzheimer und andere Demenzerkrankungen", so Deborah Barnes, Präsentatorin und Leiterin der auch in "Lancet Neurology" veröffentlichten Studie.

Sieben Lebensstil-Sünden

Nicht jede Demenz hat ihren Ursprung in einer Erkrankung des Gehirns mit Amyloid-Ablagerungen, Plaques und Fibrillen-Ausbildung. Bei 51 Prozent der weltweit 30 Mio. Patienten ist die Ursache der Lebensstil, behaupten die Wissenschaftlerinnen. Sie werteten dazu die bisherigen internationalen Beobachtungsstudien mit insgesamt mehreren 100.000 Teilnehmern aus. Auf dieser Basis ermittelten sie sieben Risikofaktoren, die am häufigsten an der Demenzentstehung - oft über den Weg einer Herz-Kreislauf-Erkrankung - beteiligt sind.

Der global wichtigste, beeinflussbare Alzheimer-Faktor ist demnach der Bildungsmangel, der besonders in Entwicklungsländern auftritt. Er kann 19 Prozent aller Demenzerkrankungen erklären, sagen die Forscher. Rauchen rangiert mit 14 Prozent auf Platz zwei, gefolgt von Bewegungsmangel. Dahinter finden sich Depression, Bluthochdruck, Diabetes und Übergewicht. In den USA führt der Bewegungsmangel die Liste vor Depression und Rauchen an.

Ungeklärte Zusammenhänge

Die Ergebnisse überraschen teils sehr - erkennt man doch bei zwei der drei top-gelisteten Risiken bisher noch keine Kausalzusammenhänge zu Demenz, räumen auch die Studienautoren ein. Ungeklärt sei zudem, ob das Alzheimer-Risiko durch Vermeiden der Risikofaktoren tatsächlich sinkt. Etwas andere Aussagen trafen zuletzt kanadische Forscher: Auch der Zustand der verschiedensten Organe des Körpers sei mit Alzheimer-Auftreten verbunden (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20110714027 ).

Abstract unter http://www.thelancet.com/journals/laneur/article/PIIS1474-4422%2811%2970072-2/abstract

(Ende)
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