pte20110704005 Medizin/Wellness

Babys können mit drei Monaten Gefühle "hören"

Gehirn kann Stimmen und Emotionen bereits sehr früh verarbeiten


Baby: Frühe Unterscheidung von Gefühlen (Foto: aboutpixel.de/Steve_ohne_S)
Baby: Frühe Unterscheidung von Gefühlen (Foto: aboutpixel.de/Steve_ohne_S)

London (pte005/04.07.2011/10:00) Babys können bereits mit drei Monaten auf Gefühle in der menschlichen Stimme reagieren. Das ist laut der Studie von King's College London http://www.kcl.ac.uk und des University College London http://www.ucl.ac.uk viel früher als bisher angenommen. Die Ergebnisse der Scans von 21 schlafenden Kindern legten nahe, dass das Gehirn auf verschiedene Arten von Geräuschen reagiert. Laut Declan Murphy und Evelyne Mercure war es bisher nicht erforscht, wann das Gehirn die Fähigkeit entwickelte, Stimmen und Emotionen zu verarbeiten. Details der Studie wurden in Current Biology veröffentlicht. http://www.cell.com/current-biology

In der Folge erhoffen sich Wissenschaftler Aufschlüsse über die Art und Weise, in der sich autistische und nichtautistische Gehirne entwickeln. Mittels funktioneller Magnetresonanztomografie (fMRI) wurde aufgezeichnet, wie die Babys auf Aufnahmen von Geräuschen voller Emotionen reagierten. Dazu gehörten Lachen und Weinen aber auch Hintergrundgeräusche wie Wasser oder Spielzeug. Ein Teil des Gehirns, der so genannte temporale Kortex, wurde beim Abspielen von menschlichen Stimmen aktiviert. Die gleiche Region wird auch bei Erwachsenen aktiviert.

Entscheidender Fortschritt

Das limbische System des Gehirns reagierte stark auf negative oder traurige Geräusche. Es macht jedoch bei neutralen und glücklichen Geräuschen keinen Unterschied. Murphy erklärte laut BBC, dass diese Entdeckung einen entscheidenden Fortschritt in der Erforschung der kindlichen Entwicklung bedeute. Mercure ergänzte, dass es sich um einen der seltenen Nachweise dafür handle, dass im Gehirn bereits sehr früh spezialisierte Bereiche existieren. Die Wissenschaftler untersuchen zusätzlich auch die Gehirne von Babys, bei denen ein Autismusverdacht zum Beispiel durch bereits erkrankte Geschwister besteht. Sie erforschen, ab wann genau Unterschiede festgestellt werden können.

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