pte20110520008 Handel/Dienstleistungen, Medien/Kommunikation

Amazon: Mehr E-Books als gedruckte Bücher

Digitales Buch bereits eindeutiger Vorreiter im US-Buchversand


Frau mit Kindle: Digital ist Regel bei US-Versandbüchern (Foto: FlickrCC/Mole)
Frau mit Kindle: Digital ist Regel bei US-Versandbüchern (Foto: FlickrCC/Mole)

Seattle/Frankfurt/München (pte008/20.05.2011/11:38) Der Siegeszug der E-Books ist in den USA kaum mehr aufzuhalten. Wie Amazon USA mitteilte, werden über seine Plattform bereits mehr elektronische Bücher verkauft als alle Printprodukte zusammengenommen. Für 100 gedruckte Bücher werden über Amazon derzeit 105 Bücher für das Kindle-Lesegerät verkauft. Das bisherige Jahr 2011 hat dem größten Versandhändler die schnellste Steigerung des Gesamtumsatzes seit über zehn Jahren gebracht, genaue Zahlen wurden dabei allerdings nicht genannt.

2011 bisher schnellster Anstieg

Erst im Juli des Vorjahres haben die E-Books mit dem Umsatz der Hardcover-Ausgaben gleichgezogen (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20100720031 ) und im Jänner 2011 mit jenem der Taschenbücher (siehe: http://pressetext.com/news/20110128013 ). Wie rasant der Anstieg ist zeigt sich auch darin, dass seit Jahresbeginn dreimal mehr elektronische Bücher als im Vergleichszeitraum 2010 verkauft wurden. Da 2011 auch der Anstieg bei gedruckten Büchern anhält, verdrängen E-Books zumindest bei Amazon nicht ihre Vorgänger.

USA zeigt Trends vor

Klar ist allerdings, dass das die USA als Paradies für digitale Bücher nicht mit Deutschland vergleichbar ist. Der Absatz deutscher Titel verläuft noch immer schleppend mit Umsatzanteilen von nur 0,5 Prozent im Jahr 2010. "Das liegt auch an der größeren Dichte von Buchhandlungen in Deutschland im Vergleich zur USA", erklärt Claudia Paul vom Börseverein des deutschen Buchhandels http://www.boersenverein.de gegenüber pressetext. Bei Publikumstiteln spüre man, dass noch zu wenig attraktive Lesegeräte am Markt sind. So startete auch Amazon den Deutschland-Kindle erst vor einem Monat (siehe: http://pressetext.com/news/20110421019/ ).

Das Potenzial für die Zukunft ist dennoch enorm, wobei der Absatz gedruckter Bücher laut Marktforschern sehr wohl darunter leiden dürfte. Ins Gewicht fällt vor allem, dass elektronische Titel um rund 40 Prozent günstiger sind als gedruckte (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20110430001/ ). "Es besteht Hoffnung, dass sich die Investitionen der Verlage allmählich auszahlen. Für 2015 rechnen die Verlage für ihre Häuser mit einem Umsatzanteil der E-Books von 16 Prozent, der Buchhandel mit neun Prozent", so Paul. Die US-Dynamik bringe auch für den deutschen Digitalbuch-Markt eindeutig positive Folgen.

Kindle ist Erfolgsgarant

Die ersten Wochen nach dem Kindle-Start in Deutschland waren "sehr erfolgreich", so Amazon-Sprecherin Veronika Merkle auf pressetext-Anfrage, nennt jedoch ebenfalls keine Zahlen. Das Kindle sei in den USA wesentliches Element für die Beliebtheit elektronischer Bücher, da dessen Besitzer bei Amazon 3,3-mal mehr Bücher beziehen als vor dem Kauf des Endgeräts. Erfolgsgaranten seien auch die ständige Verfügbarkeit des neuen Mediums im Kindle-Shop, der schnelle Download oder die Kompatibilität und Synchronisierung auf verschiedenen Geräten.

(Ende)
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