pte20100821008 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Gentech-Lachs wächst doppelt schnell

Große Abneigung gegen "Frankenfisch"


Gentech-Lachs: Erreicht in 18 Monaten rund 3,6 Kilogramm (Foto: aquabounty.com)
Gentech-Lachs: Erreicht in 18 Monaten rund 3,6 Kilogramm (Foto: aquabounty.com)

New York (pte008/21.08.2010/13:50) Mit der ständig wachsenden Weltbevölkerung wird auch der Nahrungsmitteldruck immer stärker. Besonders Fisch wird zu einem knappen Gut, da die Weltmeere längst nicht mehr jene Ausbeute ermöglichen wie noch vor Jahren. Die Lösung soll ein genetisch veränderter Atlantischer Lachs vom US-Unternehmen AquaBounty Technologies http://www.aquabounty.com sein. Dieser wächst doppelt so schnell wie sein wilder Artgenosse und erreicht nach 18 Monaten - doppelt so schnell wie ein Wildlachs - ein Gewicht von rund 3,6 Kilogramm. Sollte die US-Food and Drug Administration (FDA) den Gen-Lachs zulassen, wäre es das erste kommerziell hergestellte und zugelassene gentechnisch veränderte Tier.

Ein Vorteil des Gen-Lachs ist, dass die Zucht auch in landbasierter Aquakultur möglich ist Das behaupten zumindest die Hersteller. "Unter allen Umständen muss vermieden werden, dass es zu einer Interaktion zwischen wildlebenden und Gentech-Lachsen kommt", meint Eric Hallerman, Leiter des Fisheries and Wildlife Department an der Virginia Tech University http://www.fishwild.vt.edu im pressetext-Interview. Atlantischer Zuchtlachs wird in Aquakulturen im Meer gezogen und dabei ist leicht möglich, dass Zuchttiere in die Wildnis gelangen.

Viele unterschiedliche Statements

Die Hersteller sind der Meinung, dass es keine Risiken bei der Zucht des Fisches gebe, da alle Fische von AquaAdvantage-Eiern weiblich und steril sind. "Das ist zwar gut, aber damit ist die Gefahr noch nicht gebannt", meint Hallerman. Eine Zucht an Land sei sicher die beste Variante. Deutlich zu trennen sei jedoch die frage nach der Lebensmittelsicherheit der genetisch-veränderten Fische. Dabei sieht Hallermann kein Risiko.

"Ein Gentech-Fisch steht nicht einmal annähernd zur Diskussion", meint Jörgen Christiansen, Communication Direktor der Marine Harvest in Oslo. Marine Harvest http://www.marineharvest.com ist eine der größten Lachsproduzenten weltweit. Christiansen geht davon aus, dass die Konsumenten einem solchen Produkt - auch wenn es noch so gute Lebensmittelqualität hat und die Sicherheit als Lebensmittel gewährleistet ist - ablehnend gegenüber stehen. Geschmacklich und farblich unterscheidet sich der Gen-Fisch nicht vom Wildtier.

Umweltorganisationen: Sinnlos neuen Fisch zu züchten

"Es gibt keine Notwendigkeit dafür. Wir müssen keinen neuen Fisch erschaffen", meint Casson Trenor von Greenpeace-USA, die gentechnisch veränderten Lebensmitteln ohnehin sehr kritisch gegenüber stehen. Von Kritikern in den USA wird der Gen-Lachs schon jetzt als "Frankenfisch" bezeichnet.

Nach Angaben von AquaBounty ist die Anmeldung für den Fisch bei der FDA in den Schlüsselpunkten bereits vollzogen, berichtet CEO Ronald Stotish, der damit rechnet, dass in den kommenden Wochen ein Beratungskomitee von außenstehenden Experten eingerichtet wird, das eine abschließende Beurteilung geben soll. Der Prozess könnte jedoch mehrere Monate bis Jahre dauern.

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
Ansprechpartner: Wolfgang Weitlaner
Tel.: +43-1-81140-307
E-Mail: weitlaner@pressetext.com
|