pte20100818003 Kultur/Lifestyle, Medien/Kommunikation

Justin Bieber beseitigt Stalker via Twitter

Experte: "Teure Negativ-PR für den Jungstar"


Justin Bieber: Auch Stars nicht vor Ausrutschern im Social Web gefeit (Foto: Wikimedia Commons)
Justin Bieber: Auch Stars nicht vor Ausrutschern im Social Web gefeit (Foto: Wikimedia Commons)

Stuttgart (pte003/18.08.2010/06:05) Der US-Sänger Justin Bieber hat sich auf höchst ungewöhnliche Weise eines nervenden Bekannten entledigt. Am Samstagabend bloggte der 16-jährige Teenie-Star auf seinem Twitter-Konto: "Ruft mich alle an oder schreibt eine Textbotschaft" - und veröffentlichte dazu die Telefonnummer seines Kontrahenten. Eine folgenreiche Nachricht, wenn man 4,5 Mio. Follower hat.

US-Medien zufolge gingen beim 15-jährigen Besitzer der Telefonnummer 26.000 Textbotschaften sowie zahllose Anrufe aus dem In- und Ausland ein. Er war in Folge gezwungen, seinen eigenen Twitter-Account und den Telefonanschluss zu kündigen. Wie die Telefonrechnung aussieht, wird sich erst zeigen, laut Presseberichten rechnet sein Vater jedoch mit einem bis zu sechsstelligen Dollarbetrag an anfallenden Passivgebühren.

Imageschaden jenseits der Telefonkosten

Juristen beurteilen den Vorgang kritisch. "Eine Telefonnummer ist eine personenbezogene Information und ihre Herausgabe widerläuft dem Datenschutz. Wenn die Veröffentlichung auch noch - wie hier - in Schädigungsabsicht erfolgte, ist dies eindeutig rechtswidrig", erklärt Carsten Ulbricht, auf Social Media spezialisierter Rechtsanwalt http://www.rechtzweinull.de , im pressetext-Interview. "Der Schaden dürfte aber vielmehr die negative PR betreffen, die Justin Bieber dadurch erhielt."

Ulbricht sieht Biebers Vorgehen als spontane Entscheidung des Teenagers. "Jeder ist in der Lage, Botschaften unreflektiert zu posten. Dabei kann man aber eben leider auch ziemlich auf die Nase fallen." Ausgehend von den USA sind Social Media Guidelines im Kommen, die das Verhalten im Web regeln und somit unliebsame Zwischenfälle vermeiden sollen. "Die US-Baskettballiga NBA verbot den Spielern etwa, vor den offiziellen Pressekonferenzen zu twittern." Ein ähnlicher Trend ist mittlerweile auch bei vielen europäischen Unternehmen im Umgang mit ihren Arbeitnehmern zu unterkennen.

Öfter gesehen als Lady Gaga

Schlechten Umgang mit dem Web 2.0 kann man Bieber insgesamt allerdings nicht vorwerfen. Sein erst im Februar auf YouTube gepostetes Musikvideo "Baby" ist mit 290 Mio. Abrufen bisher das meistgesehene. Selbst die zweitplatzierte Lady Gaga hängt er damit um 30 Mio. locker ab. "Daran zeigt sich, wie gigantisch die Möglichkeiten des Social Web sind. Habe ich gute Inhalte, so kann ich schnell Leute aktivieren, die meine Botschaften weitertragen. Das funktioniert in der Musik wie auch im mittel- bis kleinständischen Bereich", so Ulbricht.

(Ende)
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