pts20100201021 Politik/Recht, Kultur/Lifestyle

Kindesentführung in Haiti

SOS-Kinderdörfer betreuen und schützen verschleppte Kinder


München/Port-au-Prince (pts021/01.02.2010/13:30) 33 mutmaßlich entführte Kinder sind am vergangenen Sonntag im SOS-Kinderdorf Santo in Haiti aufgenommen worden, wo sie Schutz und Betreuung erhalten. Die Mädchen und Jungen sollten nach der Erdbebenkatastrophe von Haiti in die benachbarte Dominikanische Republik verschleppt werden.

In den frühen Morgenstunden des vergangenen Samstag stoppte die haitianische Polizei den Transport in der Nähe der Grenze. Die zehn Verdächtigen hatten keine offiziellen Papiere für die Kinder bei sich und wurden festgenommen. Die haitianische Polizei geht davon aus, dass ein Fall von Kinderhandel vorliegt.

Das haitianische Sozialministerium übergab am gestrigen Sonntag die Kinder in die Obhut des SOS-Kinderdorfs Santo in Haiti. Die Kinder kamen dort völlig verstört, hungrig und durstig an. Sie wurden sofort versorgt und medizinisch untersucht. Oberste Priorität hat nun, Eltern und Angehörige der Kinder ausfindig zu machen und sie wieder mit ihren Familien zu vereinen.

Mehrere Kinder erklärten, dass sie noch Eltern hätten. "Ich bin doch keine Waise", sagte etwa ein 8-jähriges Mädchen weinend. Sie glaubte von ihrer Mutter zu wohlmeinenden Menschen auf einen Kurzurlaub geschickt worden zu sein. Die Eltern waren offenbar mit unrealistischen Versprechungen (Sommer-Camp mit Swimmingpool) dazu überredet worden, ihre Kinder einer Organisation namens "New life - children refuge" anzuvertrauen. Auf ihrer Internet-Seite bietet die Organisation an, in der Dominikanischen Republik Adoptionen zu vermitteln - ein Hotel in Strandnähe für adoptionswillige Eltern inklusive.

"Der Vorfall zeigt einmal mehr die Gefahren auf, denen Kinder nach Katastrophen durch Kinderhandel ausgesetzt sind. Wir betonen, dass internationale Adoptionen nach Katastrophen wie in Haiti keine sinnvolle Sofort- und Nothilfemaßnahme sind. Zunächst muss jede Anstrengung unternommen werden, unbegleitete Kinder mit der eigenen Familie zusammenzuführen oder im eigenen Land eine angemessene Lösung zu finden", sagt Wilfried Vyslozil, Geschäftsführer der SOS-Kinderdörfer weltweit.

Nach dem verheerenden Erdbeben in Haiti haben die SOS-Kinderdörfer ein Nothilfe-Programm gestartet, um bis zu 40.000 Kindern und deren Angehörigen beizustehen.

Hörfunk: Ein Interview mit der Pressesprecherin der SOS-Kinderdörfer Ingrid Famula können Radiosender auf der Website von Medienkontor unter http://www.medienkontor-audio.de/beitraege/sos-kinderdoerfer herunterladen.

Spendenkonto für die Nothilfe:
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BLZ 700 700 10
Stichwort: SOS-Nothilfe

Bei Rückfragen:
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(Ende)
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E-Mail: kommunikation@sos-kinderdoerfer.de
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