pte20091002016 in Business

Bierfusion: Femsa will mit SABMiller und Heineken zapfen

Möglicher Deal laut Analysten mehr als neun Mrd. Dollar wert


Fusionen treiben Kosolidierung voran (Foto: aboutpixel.de, Dommy)
Fusionen treiben Kosolidierung voran (Foto: aboutpixel.de, Dommy)

New York/Monterrey/Frankfurt (pte016/02.10.2009/11:20) Der Getränkehersteller Fomento Economico Mexicano SAB (Femsa) http://www.femsa.com will sein Biergeschäft mit dem der bisherigen Konkurrenten SABMiller PLC und Heineken NV zusammenschließen. Die auf über neun Mrd. Dollar geschätzten Fusionsvorhaben der Mexikaner werden als ein weiterer Schritt einer umfassenden Marktkonsolidierung gesehen. Mergers dieser Art scheinen für immer mehr Branchen ein adäquates Mittel zu sein, um auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, Kosten einzusparen und Synergieeffekte zu nutzen. Die Verhandlungen über eine breite Kooperation mit den Briten und Niederländern werden ersten Informationen nach von der britischen Investmentbank NM Rothschild & Sons Ltd. betreut.

"Obwohl auch der weltweite Biermarkt von der aktuellen Wirtschaftskrise nicht unbeeinflusst bleibt und gegenwärtig rückläufig ist, könnte Heineken vom Einstieg bei Femsa profitieren", sagt Walter Vorhauser von der Close Brothers Seydler Bank http://www.seydler.de gegenüber pressetext. Dem Branchenfachmann nach sind viele Unternehmen gerade in Zeiten wie diesen dazu gezwungen, massive Kosteneinsparungen vorzunehmen. "Gerade im stark umkämpften Biermarkt konsolidieren sich die Unternehmen. Da Heineken zuletzt ein gutes Ergebnis erzielt hat, könnte man durch Femsa auch die Positionierung in Lateinamerika und in den USA stärken", so Vorhauser. Dies würde sich vorrangig beim Absatz bemerkbar machen.

Obwohl der finale Geschäftsabschluss zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht realisiert ist, sollen sich sämtliche Parteien in den Verhandlungen bereits näher gekommen sein, berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf eingeweihte Kreise. Die 1890 im mexikanischen Monterrey gegründete Femsa unterteilt sich in drei Geschäftsbereiche - Soft Drinks, Bier und Einzelhandel. Unter der Biersparte werden unter anderem Marken wie Tecate, Sol sowie Dos Equis hergestellt. Der Unternehmensbereich erwirtschaftet einen Jahresumsatz von rund vier Mrd. Dollar. Femsa-Vorstandsvorsitzender José Antonio Fernández Carbajal will die bisher in Familientradition geführte Sparte aus gutem Grund fusionieren - der Wettbewerbsdruck steigt.

Erst im November 2008 konsolidierte sich der globale Biermarkt, als Anheuser-Busch durch den brasilianisch-niederländischen Branchenriese InBev NV http://www.inbev.com für rund 52 Mrd. Dollar gekauft wurde (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/080612022/). Dadurch gerieten bis heute vor allem kleinere Brauereien unter Druck, unter das Dach großer Ketten zu schlüpfen. Femsa wagt als lateinamerikanischer Marktplayer und Nummer zwei in Mexiko einen strategischen Coup, um Grupo Modelo SAB aus dem Rennen um Marktanteile zu werfen. Die Bier-Einheit Femsas würde SABMiller oder auch Heineken in Mexiko einen bedeutsamen Geschäftsanteil sichern. Das Land hat einen der hochprofitabelsten Biermärkte.

Mit einem möglichen Fusionsabkommen würde auch die bislang unangefochtene Marktmacht von Anheuser-Busch InBev NV in Brasilien geschwächt. Femsa soll bereits davon abgerückt sein, über eine Fusion der Biersparte mit der von Mitbewerbern nachzudenken. Stattdessen gebe es vielmehr detaillierte Pläne. Obwohl sich alle Beteiligten noch in Schweigen hüllen, würde der Erwerb der Femsa-Unit für SABMiller und Heineken auch weitere Chancen auf dem US-Markt bedeuten. Denn Heineken ist seit längerem exklusiver Femsa-Importeur in den Vereinigten Staaten. Außerdem arbeiten die Niederländer für die erfolgreiche Dos-Equis-Vermarktung in den USA zusammen. Eine Fusion würde Femsa auch finanziell entlasten.

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
Ansprechpartner: Florian Fügemann
Tel.: +43-1-81140-305
E-Mail: fuegemann@pressetext.com
|