pte20090812016 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

Mobiles Internet: Kunden fürchten hohe Kosten

Experte: "Nutzer sollten sich von alten Verträgen trennen"


Internet am Handy wird als teuer und unkomfortabel eingestuft (Foto: pixelio.de, Niko Korte)
Internet am Handy wird als teuer und unkomfortabel eingestuft (Foto: pixelio.de, Niko Korte)

Hamburg/Berlin (pte016/12.08.2009/12:30) Die Nachfrage nach mobilem Internet hält sich unter deutschsprachigen Internetnutzern noch in Grenzen. Dies geht aus den Ergebnissen einer Umfrage der Consulting-Firma Fittkau & Maaß http://www.fittkaumaass.de , bei der über 120.000 Personen befragt wurden, hervor. Demzufolge verfügen zwar immerhin 44 Prozent der deutschsprachigen Internetnutzer auch auf ihrem Mobiltelefon über einen Internetzugang. Allerdings stellte sich heraus, dass nur ein sehr kleiner Anteil der Nicht-Nutzer (fünf Prozent) in den kommenden sechs Monaten vor hat, sich einen mobilen Internetzugang auf dem Handy zuzulegen. Laut dem Report spielt die Online-Nutzung via Mobiltelefon für viele Handybesitzer derzeit nur eine Nebenrolle. Demnach werde das Senden und Empfangen von SMS-Nachrichten von zwei Dritteln der Nutzer täglich genutzt, ins Web wählt sich via Mobiltelefon allerdings nur jeder Vierte ein - und das nur einmal pro Woche.

Manfred Breul, Telekommunikationsexperte beim Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. http://www.bitkom.org , beobachtet im Gespräch mit pressetext jedoch einen gegenteiligen Trend auf dem deutschen Markt: "Die Entwicklung geht ganz eindeutig in die Richtung, dass die Internetnutzung am Mobilgerät deutlich zunimmt." Der Experte argumentiert, dass viele Nutzer bei der Inanspruchnahme von Diensten am Handy, wie etwa Fahrplanauskünfte oder Abruf von E-Mails, gar nicht realisieren würden, dass sie darauf über das Internet zugreifen.

Im Zuge der Studie wurden von den Befragten zudem mangelnder Komfort und hohe Kosten als Hauptgründe dafür angegeben, nicht via Handy ins Internet einzusteigen. "Die mobile Internetnutzung unterscheidet sich natürlich von jener zuhause am Computer. Viele Dienstanbieter optimieren ihre Angebote mehr und mehr für die Darstellung am Mobilgerät. So erschließt sich der Charme der mobilen Internetnutzung erst richtig", erklärt Breul. In puncto Kosten rät der Bitkom-Experte, sich von alten Mobilfunkverträgen, die ursprünglich gar nicht für die mobile Internetnutzung vorgesehen waren und dadurch zu höheren Kosten führen können, zu trennen und auf günstigere Angebote umzusteigen oder um einen Optionstarif für die mobile Internetnutzung zu erweitern. In Deutschland und Österreich gebe es bereits einige günstige Flat-Rate-Angebote für Internet am Handy, so Breul.

Besitzer von benutzerfreundlichen Smartphones sind häufig Gutverdiener und verwenden diese Geräte sehr häufig für den mobilen Zugriff auf das Internet. Im Gegensatz dazu halten sich laut Studie die Besitzer von herkömmlichen Internet-fähigen Handys in diesem Bereich noch deutlich zurück. Damit die Nutzung von mobilem Internet in Zukunft nicht den Smartphone-Besitzern überlassen bleibt, stellen die Studienautoren einige Forderungen. Einerseits sollten die Telekommunikationsdienstleister neue, attraktive Tarife einführen, andererseits appelliert man auch an die Handy-Hersteller, einen nutzerfreundlicheren, komfortablen Abruf von Internetseiten zu ermöglichen. Breul erklärt gegenüber pressetext, dass heutzutage kaum mehr ein Mobilgerät ausgeliefert werde, das überhaupt keine Möglichkeit biete, sich mit dem Internet zu verbinden. Viele Standards von Smartphones gingen im Laufe der Zeit auch auf die herkömmlichen Handys über, zum Beispiel MP3-Player oder eine integrierte Kamera. "Dies wird sich auch in Zukunft fortsetzen, da sich auch die Nachfrage in diese Richtung entwickelt", stellt Breul abschließend fest.

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