pte20090721026 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

Private-Equity-Investitionen erholen sich langsam

Nur wenige Unternehmen wagen den Gang an die Börse


Zurückhaltung bei Börsegängen gefährdet Start-ups (Foto: pixelio.de, Hyperfinch)
Zurückhaltung bei Börsegängen gefährdet Start-ups (Foto: pixelio.de, Hyperfinch)

New York/Frankfurt/Wien/Zürich (pte026/21.07.2009/12:26) Die Private-Equity-Branche hat im zweiten Quartal 2009 einen leichten Aufwärtstrend erkennen lässen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gingen in den USA Risikokapital-Investments im zweiten Quartal 2009 zwar um 51 Prozent zurück, melden PricewaterhouseCoopers (PwC) http://www.pwc.com und die National Venture Capital Association (NVCA) http://www.nvca.org . Im Vergleich mit dem schwachen ersten Quartal des laufenden Jahres sind jedoch in Bezug auf das Investitionskapital leichte Besserungen (plus 15 Prozent) erkennbar.

Von April bis Juni wurden rund 3,67 Mrd. Dollar in insgesamt 612 Finanzierungsgeschäften investiert. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren noch wesentlich mehr, nämlich 7,56 Mrd. Dollar Investitionskapital zu verzeichnen. Die Risikokapitalgesellschaften beteiligten sich im Laufe der drei Monate zudem nur an 141 Start-up-Unternehmen, damit ist man nun am Stand des Jahres 1994 angelangt. Die US-amerikanischen Unternehmen haben nach wie vor schwer mit der anhaltenden Rezession zu kämpfen, auch die Anzahl der Börsengänge (IPOs) bewegt sich auf bescheidenem Niveau.

Der niedrige Stand der IPOs verhindert, dass Risikokapital-Firmen aus ihren verwegenen Investments Gewinne erzielen. Laut John Taylor, Vizepräsident der NVCA, ziehen es die Unternehmen zunehmend vor, ihre Investitionen in ältere, bereits länger am Markt tätige Unternehmen zu stecken. Neu gegründete Firmen täten sich ohne Beteiligungen aus dem Private-Equity-Bereich sehr schwer, in die Gänge zu kommen und erfolgreich am Markt zu reüssieren, so der Experte. "Üblicherweise beteiligen sich Risikokapital-Gesellschaften an etwa 1.000 Startups pro Jahr. Momentan sind wir von dieser Zahl jedoch weit entfernt", zeigt sich Taylor in Bezug auf die jüngsten Entwicklungen in den USA besorgt.

Aus dem Lager der Private-Equity-Gesellschaften hört man ebenfalls wenig Zuversichtliches. Roy Rothrock von Venrock http://www.venrock.com glaubt nicht, dass sich die Wirtschaft und der IPO-Markt bald erholen wird. Falls die Anzahl der IPOs weiter stagniere, dürfte auch das Finanzierungskapital für junge, innovative Projekte in Form von sogenannten Seed- und Early-Stage-Investments nur spärlich ausfallen. Darüber hinaus werden Unternehmenszusammenschlüsse durch die stark regressiven IPOs ebenfalls deutlich ausgebremst. "Nach wie vor gilt, dass in den Industrieländern nur sehr mutige Unternehmen derzeit den Gang an die Börse wagen - die meisten warten auf bessere Zeiten", urteilt Heinrich Lind, Partner bei Ernst & Young http://www.ey.com .

Im Vergleich zum vorherigen Quartal sei der Zeitraum April bis Juni 2009 jedoch besser ausgefallen, fand PwC im Rahmen der IPO-Watch-Studie heraus. An der deutschen Börse in Frankfurt am Main gab es im zweiten Quartal demnach drei IPOs, die zusammen fünf Mio. Euro einbrachten. In den ersten drei Monaten des Jahres gab es hier überhaupt keine Erstemission, so PwC. An den Schweizer Börsen war hingegen im zweiten Quartal 2009 kein Börsengang zu verzeichnen und in Österreich wagte seit AT&S im Mai 2008 kein einziges Unternehmen mehr den Schritt an die Börse.

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
Ansprechpartner: Jörg Tschürtz
Tel.: +43-1-81140-319
E-Mail: tschuertz@pressetext.com
|