pte20090306021 Technologie/Digitalisierung, Produkte/Innovationen

Opera erleichtert Touch-Bedienung

Autozoom-Feature hilft bei mobilem Websurfen


Fingertouch-Zoom auf ein Auswahlformular (Foto: Opera Labs)
Fingertouch-Zoom auf ein Auswahlformular (Foto: Opera Labs)

Oslo (pte021/06.03.2009/13:40) Die Opera Labs http://labs.opera.com haben mit "Fingertouch" ein Feature vorgestellt, das für den kommenden Smartphone-Browser Opera Mobile 9.5 eine bequemere Touch-Bedienung per Finger verspricht. Die Technologie zoomt die Bedienelemente von Webseiten automatisch heran, wenn der Nutzer an die entsprechende Stelle des Bildschirms tippt. Damit will Opera helfen, das irrtümliche Anklicken von Links beispielsweise beim Scrollen zu vermeiden und die gezielte Auswahl aus Linklisten oder Eingabe in Webformularen erleichtern. "Das Fingertouch-Feature sieht vielversprechend aus. Alles, was dem Nutzererlebnis hilft, ist gut für die Verbreitung von mobilem Browsing", meint Screen-Digest-Analyst Julien Theys gegenüber pressetext. Zunächst kann Fingertouch in einer Beta-Version des Browsers für Symbian UIQ getestet werden.

Spätestens seit dem iPhone werden nicht nur Touchscreens bei Smartphones immer beliebter, sondern auch die Steuerung direkt mit dem Finger. Das bedeutet für mobile Browser neue Herausforderungen, die Opera mit der neuen Technologie angeht. Dazu werden Seiten-Bedienelemente wie Links nicht direkt aktiviert, sondern zunächst automatisch gezoomt. "Fingertouch bietet visuelles Feedback, wenn man an einem Weblink ankommt, und hilft, wenn man es mit eng beieinander liegenden Links oder anderen auswählbaren Seitenelementen zu tun bekommt", beschreibt Labs-Mitarbeiter Chris Mills. Das soll etwa das Risiko minimieren, gerade beim Scrollen gezoomter Webseiten mit den Fingern Links irrtümlich zu öffnen. Außerdem wird es dadurch einfacher, bei Auswahlelementen in Webformularen auch das Richtige anzuwählen.

User können Fingertouch aber auf Wunsch auch deaktivieren. Wer einen Stylus zur Eingabe nutzt oder auf einem Gerät mit relativ großem Bildschirm arbeitet, kann sich so ein wenig zusätzliche Interaktion mit dem Browser ersparen. Theys sieht in der Entwicklung vor allem eine Möglichkeit, für bessere Usability bei Geräten ohne Multi-Touch-Funktionalität zu sorgen. Für ihn ist fraglich, wie sich das Feature ins Nutzer-Interface einer Plattform einfügen mag. "Der Browser ist eine Anwendung und wenn jede Anwendung eigene Interface-Verbesserungen bietet, könnte das mehr schaden als nutzen", warnt der Analyst.

Zunächst haben die Opera Labs eine Opera Mobile 9.5 Beta 2 für Symbian UIQ bereitgestellt. Dadurch soll möglichst frühzeitig Nutzer-Feedback zur Funktion gewonnen werden. Bis zum offiziellen Start von Opera Mobile 9.5 dürfte das Feature auch in die Windows-Mobile-Version integriert werden. Eine Umsetzung für andere Browser aus der Opera-Familie wäre bei entsprechendem Interesse denkbar, so Opera-Sprecher Tor Odland gegenüber pressetext. "Die Technologie ist sicherlich für jedes Gerät mit kleinem Bildschirm sinnvoll", betont er. Neben Smartphones wäre sie beispielsweise für mobile Spielkonsolen mit Touchscreen wie die Nintendo DS interessant, so Odland.

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