pte20081119023 Unternehmen/Wirtschaft, Umwelt/Energie

SolarWorld plant Übernahme von Opel-Standorten

Angeschlagener Konzern soll erster "grüner" Autohersteller werden


SolarWorld will Opel
SolarWorld will Opel "grün" färben (Foto: opel.de)

Bonn (pte023/19.11.2008/13:30) Der Solartechnikkonzern SolarWorld http://www.solarworld.de plant, den angeschlagenen Autoriesen Opel http://www.opel.de zum ersten "grünen" europäischen Automobilhersteller umzuformieren. Um dieses Vorhaben zu erreichen, will das Unternehmen der Opel-Mutter General Motors (GM) ein Angebot unterbreiten und vier deutsche Werke sowie das Entwicklungszentrum in Rüsselsheim übernehmen. Wie SolarWorld heute, Mittwoch, mitteilte, ist neben einer Kompensationszahlung von 40.000 Euro pro deutschem Arbeitsplatz, die rund einer Mrd. Euro entspricht, jedoch die komplette Trennung von Opel aus dem GM-Konzern Kernvoraussetzung für die Abgabe der Offerte.

Während SolarWorld bisher ausschließlich auf dem Gebiet der Solartechnologie aktiv ist, versucht der Konzern offenbar, die ausufernde Krise der Automobilbranche zu nutzen, um sich breiter aufzustellen. In den vergangenen Jahren habe das Unternehmen bereits an der Entwicklung und Erprobung von Elektrofahrzeugen mit Solarenergie gearbeitet.

An den vier deutschen Opel-Standorten soll nach Vorstellung von SolarWorld künftig neben der nachhaltigen Weiterentwicklung der erfolgreichen Baureihen eine "neue Fahrzeuggeneration mit energieeffizienten und emissionsarmen Antrieben produziert werden." Für die Übernahme kann der Solartechnikkonzern eigenen Angaben zufolge Opel Barmittel in Höhe von 250 Mio. Euro und Banklinien von 750 Mio. Euro vorbehaltlich einer Bundesbürgschaft bereitstellen. SolarWorld hatte vor zwei Jahren in einem ähnlichen Fall die Solarsparte des Shell-Konzerns mit einer Kompensationszahlung von 100 Mio. Euro übernommen, diese an Standorten in den USA modernisiert und in die schwarzen Zahlen geführt.

Aufgrund der existenzbedrohenden Situation des größten US-amerikanischen Autokonzerns (pressetext berichtete: http://pte.at/pte.mc?pte=081025001) hat GM auch harte Einschnitte bei der deutschen Autotochter Opel angekündigt. So sollen etwa die Gehälter von Managern drastisch gekürzt werden. Angesichts der Krise habe sich GM dazu entschlossen, über 14 Monate weder Bonuszahlungen oder Prämien noch sonstige Sondervergütungen an die Opel-Führungskräfte zu zahlen. Darüber hinaus seien in Europa 2009 rund 750 Mio. Dollar einzusparen, um GM Europe auf Kurs zu halten. Zuletzt erlebte das GM-Papier nach einer Herabstufung des Kurszieles auf null Dollar durch die Deutsche Bank einen Aktien-Crash (pressetext berichtete: http://pte.at/pte.mc?pte=081111031). Während die Fusionsgespräche mit Chrysler vorerst gescheitert sind und eine Rettungsaktion für die Autobranche sowohl vonseiten der EU als auch der US-Regierung bislang ausblieb, schlittert GM immer tiefer in die Existenzkrise.

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