Leipziger Buchmesse beleuchtet slowenische Literatur

"Slowenien das Land mit der dichtesten Dichtung pro m2"

2.200 Aussteller werden auf der Leipziger Buchmesse erwartet (Foto: Leipziger Buchmesse)

Leipzig (pte004/21.03.2007/06:10) Die Leipziger Buchmesse http://www.leipziger-buchmesse.de , die am Donnerstag ihre Pforten öffnet, stellt dieses Jahr Slowenien ins literarische Rampenlicht. Der Zwerg im Herzen Mitteleuropas weist eine sehr hohe Dichte an Literaten und Poeten im Vergleich zu anderen Ländern auf. Daher auch der Slogan "Slowenien: die dichteste Dichtung pro m2" auf der diesjährigen Buchmesse, die 1.900 Veranstaltungen an 300 Orten organisiert und über 2.200 Aussteller erwartet. "Der Auftritt auf der Buchmesse ist eine wichtige Gelegenheit die slowenische Lyrik, Poesie und Literatur, die noch relativ unbekannt ist, vorzustellen", freut sich Monika Kartin, Kulturattache an der slowenischen Botschaft in Berlin, im Gespräch mit pressetext.

"Eines der wichtigsten Anliegen der Leipziger Buchmesse ist die Vermittlung der Literaturen der mittel- und osteuropäischen Länder auf den deutschsprachigen Buchmarkt. Deswegen freuen wir uns ganz besonders über die große Präsentation von Slowenien", so Oliver Zille, Direktor der Leipziger Buchmesse. Vor allem junge Autoren will das junge EU-Mitglied mit staatlicher Förderung bekannt machen. Slowenien war 2006 mit einem sehr kleinen Stand zum ersten Mal auf der Buchmesse dabei. Ab Donnerstag präsentiert sich das Land mit einem fünfmal größeren Stand und einem umfangreichen Programm.

Einer der Höhepunkte der Messe wird "Die slowenische Nacht der Philosophie und Literatur" sein, die von der Leipziger Universitätsbibliothek und dem Suhrkamp Verlag http://www.suhrkamp.de , der eine Reihe slowenischer Autoren in deutscher Sprache publiziert, organisiert wird. Slowenische Autoren unterschiedlicher Generationen wie Slavoj Zizek, Ales Steger, Tomaz Salamun und Mladen Dolar lesen aus ihren Werken. "Die slowenische Literatur ist eine kleine Literatur, die sich besonders auch durch den Austausch mit den Nachbarstaaten und anderen Kulturen auszeichnet. Übersetzer spielen dabei eine wichtige Rolle", betont Zille gegenüber pressetext. Im Forum "Leipzig liest International" findet am Freitag ein Gespräch zwischen dem österreichischen Schriftsteller Karl-Markus Gauß und den slowenischen Autoren Boris Pahor und Drago Jancar zum Thema "Wo bleibt nun Mitteleuropa? Realität, Imagination, Sehnsucht" statt.

Vor allem von Kärntner Slowenen geführte Verlage wie Wieser und Drava haben den Auftritt der Slowenen in Leipzig stark unterstützt, so Zille. Auch der Kärntner Slowene und Schriftsteller Florjan Lipus wird auf der Messe gastieren. Der 1937 in Lobnig/Kärnten geborene Autor schreibt seine Bücher in slowenischer Sprache. Einige von ihnen hat Peter Handke ins Deutsche übersetzt. Der Dokumentarfilm "F.A.Q. ein Dokumentarfilm über Kärnten" über das Schicksal der slowenischen Sprache in Kärnten von Stefan Hafner und Alexander Binder, der am Donnerstag gezeigt wird, befasst sich mit der heiklen Thematik der slowenischen Minderheit im von Jörg Haider regierten Bundesland Kärnten in Österreich.

Weitere Höhepunkte der Messe sind Gari Kasparow, Ex-Schachweltmeister und Putin-Kritiker, die Schauspielerin Iris Berben, die aus dem letzten Buch der ermordeten russischen Journalistin Anna Politkowskaja liest, Günther Grass mit mehreren Lesungen, eine Lesung des Kult-Moderators Markus Kavka vom Musiksender MTV und noch viele andere Prominente. Die Organisatoren rechnen damit, die Zahl von 126.000 Besuchern im vergangenen Jahr zu übertreffen. 2008 wird übrigens Kroatien Schwerpunktland der Leipziger Buchmesse.

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