pte20050810022 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Menschlicher Körper als Chemikalien und Sondermüll-Depot

GLOBAL 2000 startet Kampagne für ein starkes EU-Chemikaliengesetz


GLOBAL2000
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Wien/Berlin (pte022/10.08.2005/11:59) Für ein starkes Chemikaliengesetz REACH setzt sich die Umweltorganisation GLOBAL 2000 http://www.global2000.at ein. Gemeinsam mit B.U.N.D Deutschland/Friends of the Earth Germany haben die Umweltorganisationen eine neue PR-Offensive gestartet. Ziel ist es, Stoffe vor deren Verwendung auf ihre Toxizität und ihre Eigenschaften zu prüfen. Altstoffe, also vor 1981 auf den Markt gebrachte Chemikalien, mussten nicht auf ihre Folgen für die menschliche Gesundheit und ihre Auswirkungen auf die Umwelt hin untersucht werden. Das betrifft rund 97 Prozent aller Chemikalien.

Nach jüngsten Untersuchungen finden sich in der Muttermilch europäischer Mütter über 300 unterschiedliche Industriechemikalien. Darunter sind viele bereits seit langem verbotene Stoffe, aber auch steigende Konzentrationen von Substanzen wie Weichmachern, Duftstoffen oder Flammschutzmitteln. Auch im menschlichen Blut können zahlreiche Stoffe aus der Chemieindustrie nachgewiesen werden. Weltweit sind über 100.000 synthetische Chemikalien mit einem Gesamtproduktionsvolumen von 400 Mio. Tonnen pro Jahr auf dem Markt.

"Wir möchten mit dieser Kampagne die Menschen aufrütteln und unsere Politiker dazu bringen, sich für ein starkes, wirkungsvolles und umfassendes Chemikaliengesetz innerhalb der EU einzusetzen. Es geht heute darum, unseren Kindern eine vor Industriechemikalien sichere Lebenswelt zu hinterlassen. Diese Jahrhundertchance dürfen wir nicht verstreichen lassen", so Helmut Burtscher von GLOBAL 2000. Im Herbst 2005 wird im EU-Parlament die erste Lesung zum Chemikaliengesetz REACH stattfinden. Die Umweltorganisationen fordern, dass der von der Industrielobby verwässerte Gesetzesvorschlag so nachzubessern sei, dass ein umfassender Schutz vor schädlichen Industriechemikalien für Mensch, Tier und Umwelt gewährleistet werden kann.

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