pte19980202005 Produkte/Innovationen, Medien/Kommunikation

Fernsehbild der Zukunft wird an die Wand projiziert

Neue Lasertechnik ermöglicht flachere Geräte


Chemnitz (pte) (pte005/02.02.1998/09:17) Mit unterschiedlichen Methoden versuchen Forscher derzeit, die Ausmaße von Fernsehgeräten zu reduzieren. Auf der Basis von Laserstrahlen wurde jetzt ein neues Verfahren entwickelt, bei dem das Bild durch Spiegel auf eine beliebige Fläche gelenkt wird.

Bis dato ist bei Bildschirmen die Kathodenstrahlröhre üblich. Dabei wird ein Elektronenstrahl so abgelenkt, daß er Punkt für Punkt den Bildschirm abtastet und so ein Bild zusammensetzt. Der Nachteil: Je größer das Bild sein soll, desto klobiger werden die Geräte, weil der Elektronenstrahl nicht beliebig stark abgelenkt werden kann.

Fernsehen ganz ohne Bildschirm durch die Lasertechnik wäre eine Alternative. Ein Laserdisplay baut das Bild ähnlich wie die Elektronenstrahlröhre Punkt für Punkt und Zeile für Zeile auf. Allerdings ist der Elektronenstrahl durch einen Lichtstrahl ersetzt. Man braucht damit auch keinen Bildschirm mehr. Die Lichtquelle, also der Laser projiziert das Bild auf eine beliebige Fläche etwa eine Leinwand oder auch eine normale Wand. Dabei kommen aber auch die Vorzüge des Lasers, besonders seine hohe Lichtintensität, zum Tragen.

Wie beim herkömmlichen Fernsehgerät wird das Bild aus den Grundfarben Rot, Grün und Blau zusammengesetzt. Man braucht also drei Laser. Deren Licht wird ineinandergelegt, und dieser Strahl wird dann über Spiegel abgelenkt. Die Steuerung dieser Spiegel ist zwar aufwendig, aber im Prinzip nicht besonders schwierig.

Stefan Buch vom Institut für Mikro- und Informationstechnik in Villingen-Schwenningen sieht das Problem in der Herstellung dieser Spiegel. Insbesondere ihre Oberfläche muß sehr plan sein, gut reflektieren und man muß sie natürlich kostengünstig mit den entsprechenden Fertigungstoleranzen herstellen können. Dieses Hindernis konnte jetzt überwunden werden.

An der Universität Chemnitz wurden entsprechende Miniaturkippspiegel entwickelt. Die vier bis fünf Millimeter großen Siliziumscheiben sind inzwischen anwendungsreif und können dank mikromechanischer Fertigung auch kostengünstig hergestellt werden. Die ersten Anlagen sollen noch in diesem Jahr entstehen. Vorerst aber wird die neue Technik hauptsächlich für großformatige Projektionen verfügbar sein. [Quelle: Bernhard Winkler, Stefan Buch]

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
Ansprechpartner: ws, email: redaktion@pressetext.at, Tel. 01/402 48 51
Website: pressetext.at
|