pte20071204003 Technologie/Digitalisierung, Bildung/Karriere

Mehr Frauen in die Technik: IT-Pilotprojekt erfolgreich

TU Wien weitet Förderung jetzt auf vier Fakultäten aus


Kappel: Früh fördern wichtig (Foto: tuwien.ac.at)
Kappel: Früh fördern wichtig (Foto: tuwien.ac.at)

Wien (pte003/04.12.2007/06:10) Das Frauenförderprogramm Wissenschaftlerinnenkolleg Internettechnologien (WIT) http://wit.tuwien.ac.at der Technischen Universität (TU) Wien kann auf fünf Jahre Arbeit zurückblicken. Ziel der Initiative ist es, Studentinnen zu unterstützt und junge Frauen bestmöglich für Informationstechnologie (IT) zu begeistern. Gestern, Montag, wurde Rückschau auf die erfolgreiche Tätigkeit an der Fakultät für Informatik gehalten. Im nächsten Jahr wird das WIT ausgeweitet, insgesamt vier Fakultäten der TU Wien sollen dann teilnehmen.

Im Rahmen einer Ausschreibung der TU Wien können sich bis 4. Februar die insgesamt acht Fakultäten um die Teilnahme an der nächsten Inkarnation des WIT bewerben, die vier Teilnehmer-Fakultäten werden am 12. Februar ausgewählt. Über die vergangenen Erfolge, die zu dieser erweiterten Fortsetzung des Programms führten, hat pressetext mit WIT-Leiterin Gerti Kappel gesprochen. Sie betont zunächst, dass WIT öffentlich finanziert und damit nicht von der Wirtschaft abhängig ist. Gute Kontakte bestünden aber, so ist etwa Siemens-Österreich-Chefin Brigitte Ederer WIT-Unterstützerin. Im Rahmen einer Reihe von Company Visits, bei denen sich Firmen den Teilnehmerinnen vorstellen konnten, wurde unter anderem auch Microsoft besucht.

Akademisch an der Spitze steht das WIT-Dissertationsprogramm, das im Pilotprojekt acht Teilnehmerinnen hatte. "Die acht Dissertantinnen haben hervorragende Arbeit geleistet und es auf insgesamt 101 referierte Publikationen gebracht", bestätigt Kappel den wissenschaftlichen Erfolg des Programms. Auch die weitere berufliche Entwicklung der Teilnehmerinnen erscheint gesichert, Karrieren sowohl in Wirtschaft als auch Wissenschaft stehen in Aussicht. Eine der angehenden Doktorinnen wird für Google in London im Bereich mobiler Anwendungen arbeiten, zwei weitere werden höher qualifiziert zu früheren Arbeitgebern zurückkehren. Insgesamt drei Teilnehmerinnen werden in Wien, Mailand und Taiwan postdoktorale Universitäts-Anstellungen annehmen. Auch die bisherige wissenschaftliche Koordinatorin des WIT-Programms, Beate List, wechselt zu Google: Sie wird dort im Bereich Diversity Management tätig.

Freilich ist das Dissertationsprogramm alleine nicht geeignet, tatsächlich den Frauenanteil unter den Studierenden der TU Wien von derzeit 17 Prozent zu erhöhen. Auch das Mentoringprogramm für Erstsemestrige "big sister.first steps" hilft zwar Studentinnen, sich von einem Umfeld männerdominierter und -orientierter Strukturen nicht entmutigen zu lassen, dürfte aber kaum zusätzliche junge Frauen zum Studienbeginn bewegen. Beim Programm "girls IT information" bekommen Maturantinnen die Gelegenheit die TU Wien kennenzulernen. Selbst das ist laut Kappel ein recht spätes Zugehen auf etwaig Technik-Interessierte. Schon früher müsse eben dieses Interesse gefördert werden.

Wesentlich dafür ist im Rahmen des WIT-Programms Admina.at. Hier wurden hardwareorientierte Sommer-Workshops für Schülerinnen sowohl der Ober- als auch der Unterstufe angeboten. Dabei überstieg das Interesse das Angebot: "Wir hätten ein Vielfaches der Kurse anbieten können", so Kappel. Für die langfristige Förderung der Ausbildungsqualität in technischen Bereichen - nicht nur frauenspezifisch, sondern ganz allgemein - sieht Kappel solche Schulinitiativen als besonders wichtig: "Ich möchte hierbei ausdrücklich den Sinn von Technik-Unterricht in den Unterstufen betonen."

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