pte20070727001 Medizin/Wellness, Kultur/Lifestyle

Dental-Tourismus boomt weltweit

Mehr als 2,5 Mio. Interessierte suchen im Netz nach Angeboten


Zahnärztliche Behandlung im Ausland kann nicht nur Geld sparen (Foto: pixelio)
Zahnärztliche Behandlung im Ausland kann nicht nur Geld sparen (Foto: pixelio)

Dublin/Wien (pte001/27.07.2007/06:05) Mindestens 2,5 Mio. Menschen suchen in diesem Jahr im Internet nach passenden Zahnbehandlungen im Ausland. Zu diesem Schluss kommt die die größte "Gesundheitstourismus" Onlineplattform Reva Health Network http://www.revahealthnetwork.com . Allein im Juni konnte Reva mehr als 636.000 Suchergebnisse zum Thema "Dental-Tourismus" verzeichnen. Nicht mit eingerechnet in diese Untersuchungen sind bereits via Zeitungsinserat abgewickelte oder angebahnte Kontakte zu Zahnärzten und -kliniken.

Das sei ein deutliches Zeichen dafür, dass mehr und mehr Menschen daran denken, für ihre Zahnbehandlung ins Ausland zu fahren. Einige davon nutzen Business-Reisen dahingehend, sich anschließend gleich zahnmedizinisch versorgen zu lassen und damit Geld zu sparen. Andere hingegen setzen die Zahnbehandlung vor oder nach ihrem Urlaub. Nach Erhebungen von Reva geben Zahntouristen durchschnittlich 4.485 Dollar ohne Reisekosten aus. Ein Kostenvergleich mache deutlich, dass eine gleiche Behandlung in den USA etwa 12.150 Dollar kosten würde. Die Ersparnis betrage damit rund 7.600 Dollar bzw. 63 Prozent.

So kostet ein Zahnimplantat in Costa Rica um 60 Prozent weniger als in den USA. In Mexiko ersparen sich die US-Amerikaner gar 73 Prozent. Mindestens 600 Anfragen zum Thema Dentaltourismus erhält Reva derzeit pro Woche, meldet das Unternehmen mit Sitz in Dublin. Das Durchschnittsalter der Anfragenden liegt bei 42 Jahren. Die beiden Geschlechter halten sich nahezu die Waage, wobei der Anteil männlicher Interessenten mit 52,3 Prozent leicht höher liegt. Mit 27 Prozent am häufigsten angefragt sind Implantate, ein Fünftel will ästhetische Keramikschalen (so genannte Veneers), 16 Prozent suchten nach Kronen. Die beliebtesten Destinationen für Zahnreparaturen sind Ungarn, Thailand und Mexiko. Ganz im Trend liegen in der Zwischenzeit auch Polen und Thailand und für US-Patienten Costa Rica. Allein in Thailand liegen die Kosten um 70 Prozent unter jenen der USA oder Großbritanniens.

"Es gibt viele gute Gründe, warum man ins Ausland fährt, um seine Zähne reparieren zu lassen. Diese reichen von langen Wartelisten im eigenen Land bis hin zu massiven Kostenersparnissen bei der Behandlung", meint Caelen King, CEO von Reva Health Care. Es gebe einige Patienten, die sich bis zu 16.000 Dollar erspart haben. Zahnbehandlungstourismus sei keine neue Sache und im Zuge der EU-Öffnung auch gang und gebe, meint Wolfgang Doneus, geschäftsführender Vizepräsident der österreichischen Zahnärztekammer http://www.zahnaerztekammer.at , im pressetext-Interview. "Das häufigste Argument einer Zahnbehandlung im Ausland ist der Preis", so der Zahnmediziner. Das Problem sei weniger das Können der Zahnärzte im Ausland, als vielmehr die Frage, wohin ein Patient geht, wenn es nach einem Eingriff zu unerwarteten Zwischenfällen kommt. "In Österreich gibt es Schiedsstellen, die eingerichtet wurden, wenn es zu Streitigkeiten oder Unklarheiten kommen soll. Diese haben eine sehr hohe Erfolgsrate", so Doneus. "Wenn nach einem komplexen technischen Eingriff Probleme auftreten, wird ein Patient immer an den ursprünglich behandelnden Arzt zurückverwiesen." Wenn der Mediziner im Ausland tätig ist, sei das mitunter nicht so einfach.

Ein weiteres Problem ortet Doneus auch beim raschen Durchziehen mehrstufiger Behandlungen. Nicht das Können sei die Fehlerquelle, sondern der Stress eine solche Behandlung schneller als üblich durchzuziehen. "Da liegt eine Ursache für Fehler", so Doneus. Der Mediziner gibt auch zu bedenken, dass bei einer Behandlung im Inland jedem Patienten eine dreijährige Gewährleistungsfrist zustehe. Eine Durchsetzung von zivilrechtlichen Ansprüchen im Ausland sei zwar auch möglich, aber immer mit gewissen Risiken verbunden. "Es darf einfach nicht sein, dass der Patient auf der Strecke bleibt", erklärt der Mediziner abschließend im pressetext-Interview.

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
Ansprechpartner: Wolfgang Weitlaner
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