pts20061228003 Bildung/Karriere, Unternehmen/Wirtschaft

Was Mitarbeiter von ihrem nächsten Karriereschritt erwarten

Internationale Studie von Neumann International


Düsseldorf (pts003/28.12.2006/10:00) Viele Unternehmen meinen, dass ein hohes Gehalt und ein flotter Dienstwagen genügen, um die besten Mitarbeiter vom Arbeitsmarkt zu gewinnen. Die Personalberatung Neumann International hat im Rahmen einer internationalen Studie in Deutschland und Zentral- und Osteuropa untersucht, worauf Kandidaten bei ihrer beruflichen Neuorientierung tatsächlich Wert legen.

Betriebsklima ist wichtigster Faktor

In Deutschland rangiert an vorderster Stelle das Betriebsklima, das unter Beschäftigten aller Altersstufen die größte Rolle für die Entscheidung spielt, den Arbeitsplatz zu wechseln. Über 70 % der Befragten bewerteten dieses Kriterium für ihre nächste Karriereentscheidung mit dem Maximalwert.

Zu den weiteren Prioritäten zählen Arbeitsinhalte, Weiterbildung, Karrierechancen, Gehalt und der persönliche Vorgesetzte, jedoch mit unterschiedlicher Gewichtung im Laufe der Karriere. Manche Faktoren gewinnen mit zunehmender Lebens- und Berufserfahrung an Bedeutung, andere sind vor allem beim Einstieg wichtig.

Dies sind die wichtigsten Ergebnisse der Studie "Karriereentscheidungen", für die Neumann International mittels eines schriftlichen Fragebogens jene Kandidaten befragt hat, die sie im 2. Halbjahr 2006 zu Bewerbungsgesprächen eingeladen hat. Insgesamt beteiligten sich 3.672 Personen in 12 Ländern in Europa an der anonymen Umfrage.

Internationaler Vergleich

Die Ergebnisse sind im internationalen Vergleich zwischen Deutschland und Zentral- und Osteuropa ähnlich, jedoch mit zwei großen Unterschieden. Das Gehalt und das Image des Arbeitgebers sind für Mitarbeiter in Zentral- und Osteuropa deutlich wichtiger als in Deutschland. Gerade unter jungen Mitarbeiter in den neuen EU-Ländern stehen Gehalt und Karrieremöglichkeiten an der Spitze der Auswahlkriterien eines neuen Arbeitgebers.

Private Situation beeinflusst Karriereentscheidung maßgeblich

"Allgemein lässt sich feststellen, dass die Einstellungen zum Berufsleben stark von den persönlichen Lebensumständen abhängen", sagt Conrad Pramböck, Berater bei Neumann International und Projektleiter der Studie. "Die Prioritäten verschieben sich nach Alter und Berufserfahrung, aber auch nach Familienstand, Ausbildung und angestrebter Hierarchiestufe."

Bedeutung des Gehalts

Jüngere Mitarbeiter legen hierzulande neben einem positiven Betriebsklima großen Wert auf Weiterbildung und Karrierechancen. "Beim Berufseinstieg sind Mitarbeiter in Deutschland am ehesten bereit, ein geringeres Gehalt oder weniger interessante Arbeitsinhalte in Kauf nehmen, wenn es ihrer Karriere zumindest mittelfristig nützt", sagt Pramböck. Das Gehalt spielt immer eine Rolle, wenngleich es selten Thema Nummer eins ist.

Interessanterweise zeigt die Erhebung, dass das Gehalt im Laufe eines Aufstiegs in der Unternehmenshierarchie immer wichtiger wird. "Je mehr ich verdiene, desto wichtiger ist mir die Höhe der Vergütung", fasst Gehaltsexperte Pramböck zusammen. Auf den ersten Blick scheint es paradox, dass gerade Führungskräfte mit Jahresgehältern jenseits der 100.000 Euro-Grenze auf ihren Verdienst so großen Wert legen. Jedoch steigen mit zunehmenden finanziellen Möglichkeiten auch die Ansprüche und Erwartungen.

Das Gehaltsthema erfreut sich in jeder Argumentation so großer Beliebtheit, weil es so greifbar ist. Im Gegensatz zur Bewertung eines angenehmen Betriebsklimas oder spannender Arbeitsaufgaben drückt das Gehalt auf den Cent genau aus, welchen Wert ein Mitarbeiter für das Unternehmen verkörpert. Gegenüber dem Vorgesetzten oder im Freundeskreis lässt sich ein Jobwechsel leichter mit einem finanziell attraktiveren Angebot argumentieren als mit der Aussage: "Ich fühle mich einfach nicht mehr wohl."

"Auch wenn es von den Mitarbeitern natürlich erwünscht ist, ein möglichst hohes Gehalt zu verdienen, ist es den meisten viel wichtiger, nicht unterbezahlt zu sein", sagt Pramböck.

In Zentral- und Osteuropa ist das Gehaltsthema noch heikler und die Loyalität der Mitarbeiter noch geringer. Dort wird ein Arbeitgeber von jüngeren Mitarbeitern vor allem daran gemessen, welches Gehalt er zahlt und welche Karrierechancen er bietet. "Gerade unter Berufseinsteigern herrscht noch immer eine gewisse Goldgräberstimmung mit dem Wunsch, rasch reich zu werden", sagt Pramböck. Erst nach ein paar Jahren Berufserfahrung erkennen die Mitarbeiter, dass spannende Arbeitsaufgaben und ein angenehmes Betriebsklima wichtiger und erfüllender sind als bloß mehr Cash am Konto.

Image des Arbeitgebers

Das Image des Arbeitgebers spielt für eine Karriereentscheidung in Deutschland eine weniger dominierende Rolle. In Zentral- und Osteuropa ist es den Mitarbeitern hingegen wichtig, bei einem großen, internationalen Konzern mit einem ausgezeichneten Arbeitgeberimage beschäftigt zu sein. Nur diese Unternehmen versprechen eine erfolgreiche Zukunft, die sich von Karrieren in den früheren staatlichen Betrieben des alten Systems in jeder Hinsicht unterscheidet.

In Deutschland und international etablieren sich die konkreten Arbeitsinhalte ab Anfang 30 unabhängig von Ausbildung und Hierarchiestufe zum wichtigsten Thema gemeinsam mit dem Betriebsklima. Weiterbildung und Karrierechancen treten ab einem Alter von etwa 40 Jahren als Kriterium für die nächste Berufsentscheidung etwas in den Hintergrund.

Work-Life-Balance ist nur für bestimmte Gruppen ein Thema

Arbeitszeit und Reisetätigkeit haben je nach den persönlichen Lebensumständen eine unterschiedlich hohe Priorität. Besonders hoch ist die Bedeutung dieser Faktoren bei verheirateten Mitarbeitern zwischen 25 und 40 Jahren, also in der Phase der Familiengründung. Familienplanung und Kinder sind für diese Mitarbeitergruppe wichtiger als ihre Karriere.

Nach dem Ende dieses Lebensabschnitts wird das Thema Arbeitszeit weniger bedeutsam. Für Führungskräfte spielt die Arbeitszeit bei der Wahl eines neuen Arbeitsplatzes überhaupt keine Rolle mehr. "Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Work-Life-Balance im Grunde nur für Mitarbeiter in der Phase der Familiengründung ein wichtiges Thema ist", sagt Pramböck.

Webtipps:
http://www.neumann-inter.com
http://www.neumann-compensation.com

(Ende)
Aussender: Neumann International AG
Ansprechpartner: Dr. Conrad Pramböck
Tel.: +43 (1) 40 140 - 206
E-Mail: conrad.pramboeck@neumann-inter.com
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