pte20001124008 Umwelt/Energie, Kultur/Lifestyle

Oscar Wilde starb an Ohreninfektion

Todesursache Syphilis höchst unwahrscheinlich


showgate
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Kapstadt (pte008/24.11.2000/10:46) Nach der Durchsicht der Krankengeschichte Oscar Wildes vermuten Ärzte verstärkt, dass der englische Schriftsteller an einer schweren Ohrenentzündung gestorben ist. Syphilis als Todesursache sei höchst unwahrscheinlich, so Wissenschaftler der Universität Kapstadt http://www.uct.ac.za in der medizinischen Fachzeitschrift Lancet. http://www.thelancet.com .

Wilde sei während seines Gefängnisaufenthaltes in Reading zwischen 1895 und 1897 von fünf Ärzten und zwei Psychiatern untersucht worden. Keiner von ihnen hätte Syphilis diagnostiziert. Vielmehr gehen die südafrikanischen Ärzte davon aus, dass Oskar Wilde an Meningoencephalitis als Konsequenz einer chronischen Entzündung des rechten Mittelohrs gestorben sei. Nachforschungen haben ergeben, dass Wilde viele Jahre seines Lebens von Ohrenschmerzen geplagt wurde. Schon vor seinem Gefängnisaufenthalt habe der Schriftsteller den Londoner Ohrenspezialisten William Dalby aufgrund von Taubheitsgefühlen im rechten Ohr kontaktiert.

"Wildes Biograph Richard Ellman hat der Syphilis-Theorie nie widersprochen, es gibt aber keine Beweise für die Infektion. Im Gegenteil, sein unvermindertes intellektuelles Schaffen macht die Diagnose einer tertiären Neurosyphilis höchst unwahrscheinlich", erklärte Ashley Robins von der Universität Kapstadt Medical School. Es existiere kein Verweis über Syphilis in Wildes medizinischen Dokumenten, obwohl in dieser Zeit die Krankheit sehr häufig war.

(Ende)
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