pte20100401015 in Leben

Verbessertes Recycling von Photovoltaikmodulen

Modul-Recyclingsraten von 95 Prozent realisierbar


Freiberg/Sachsen (pte015/01.04.2010/11:35) Nach mindestens 25 Jahren sind Photovoltaik-Module am Ende ihres Lebens. Dann müssen die Module dem Recycling zugeführt werden. Einer nun vom BINE http://www.bine.info veröffentlichten Studie zufolge, hat das Unternehmen Sunicon http://www.sunicon.de - ein Tochterunternehmen der Solarworld AG - gemeinsam mit der TU Bergakademie ein Verfahren entwickelt, mit dem ein Modulrecycling-Verfahren weiter verbessert werden konnte.

In dem vom Bundesumweltministerium geförderten Verbundprojekt arbeiten Forscher nun seit rund acht Jahren an einem umweltfreundlichen und effizienten Recyclingverfahren. Mit modernster Technologie lassen sich Produktionsabfälle, komplett ausgediente und sogar gebrochene Silizium- oder Dünnschichtmodule wiederaufbereiten.

Lösung vor der ersten großen Abfallmenge

"In der EU liegt die Abfallmenge aus PV-Modulen 2010 bei geschätzten 3.000 bis 5.000 Tonnen. Etwa zwei Drittel davon stammen aus Deutschland", so Karsten Wambach, Vorstand der Sunicon, gegenüber pressetext. Die Menge werde bis 2030 auf voraussichtlich 130.000 Tonnen anwachsen. "Um die Altmodule optimal aufzubereiten, wird ein hochwertiges flächendeckendes Recyclingsystem entlang der gesamten Wertschöpfungskette notwendig", so Wambach. Dazu hat die Solarindustrie als gemeinsame Initiative den Verband PVCYCLE gegründet.

"Mit PVCYCLE Association in Brüssel haben sich bereits etwa 70 Unternehmen zur kostenlosen Rücknahme ihrer Module vom Endkunden in Europa freiwillig verpflichtet", erklärt Wambach. "In diesem Jahr wird in Deutschland dazu ein Testsystem gestartet, welches rasch auf ganz Europa ausgeweitet werden soll." Die Kosten aus dem Testmarkt werden dabei in regelmäßigen Abständen ausgewertet und zur Festlegung der Budgets verwendet. Getragen werden diese von Herstellern und Importeuren.

Nachhaltiges System für nachhaltiges Wirtschaften

"Sunicon betreibt seit 2003 eine Pilotanlage zum Recycling von Solarmodulen und möchte auch zukünftig ein leistungsfähiger Recyclingpartner der PV-Industrie sein", so Wambach. Das bedeute zugleich, dass es Ziel sei, Verfahren zu entwickeln, um die Wertstoffe stofflich möglichst hochwertig zurück zu gewinnen. Zudem lassen sich durch einen geschlossenen Wertstoffkreislauf auch die in den Modulen vorhandenen Anteile von Schwermetallen und anderen Problemstoffen rückgewinnen.

"Die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten der Sunicon AG haben gezeigt, dass unter der Einbeziehung einer Energienutzung bei der Verbrennung der Kunststoffanteile nach heutigem Kenntnisstand bis zu ca. 95 Prozent Recyclingquote technisch erreicht werden können", meint der Experte. In der Pilotanlage zum Recycling werden bereits heute 85 Prozent Recyclingquote - ohne Energierückgewinnung - regelmäßig erreicht.

Demonstrationsanlage wird errichtet

"Im nächsten Schritt müsste eine großmaßstäbliche Demonstrationsanlage errichtet werden, bei der alle bisher gewonnenen Erkenntnisse verkettet werden sollen", so Wambach. Das bedeute, dass standardisierte und automatisierte Abläufe ein ökonomisch und ökologisch optimales Recycling-Ergebnis liefern. In den kommenden zwei bis drei Jahren sollte dies realisiert werden, meint Wambach abschließend im pressetext-Interview.

(Ende)
Aussender: pressetext.deutschland
Ansprechpartner: Wolfgang Weitlaner
Tel.: +43-1-81140-307
E-Mail: weitlaner@pressetext.com
|