pte20070525021 in Leben

Dampf ablassen über Lockvogel-Angebote

Internet-Forum der Verbraucherzentrale NRW für verärgerte Konsumenten


Logo der Kampagne / Verbraucherzentrale NRW
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Düsseldorf (pte021/25.05.2007/10:35) Wenn sich das vermeintliche Schnäppchen vom Billig-Fernseher bis zum fast geschenkten Auto als Reinfall entpuppt hat, können enttäuschte Verbraucher ab sofort via Internet ihrem nachvollziehbaren Unmut ausführlich Luft machen. Im neu eingerichteten online-Forum "Stopp den Lockvogel!" http://www.lockvogel.vz-nrw.de gibt es die Möglichkeit, fehlgeschlagene Kaufversuche anderen Konsumenten mitzuteilen und namentlich vor "schwarzen Schafen" der diversen Branchen zu warnen. Eine Datenbank erfasst über einen zuvor ausgefüllten Fragebogen alle wichtigen Informationen vom Werbeversprechen über das konkrete Angebot bis hin zu Reaktionen des Verkaufspersonals. Hinter der Aktion steckt die bundesweit größte Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, die sich von der ansteigenden Beschwerdeflut nicht zuletzt eine bereinigende Wirkung verspricht.

Denn Unternehmen, die am häufigsten auffallen und deren Werbepraxis ein strategisches Vorgehen vermuten lässt, werden offiziell abgemahnt. Zu den häufig beklagten Vorgängen gehört die gängige Praxis, dass von Händlern beworbene Produkte laut Gesetz eigentlich mindestens zwei Tage lang ab Erscheinen der Anzeige vorrätig sein müssen - und trotzdem selten zu bekommen sind. Doch wenn die angepriesene Aktionsware schon nach wenigen Stunden ausverkauft ist, hat der verärgerte Kunde keinerlei rechtliche Handhabe. Laut Gesetz kann weder eine Nachbestellung vom Händler noch der Erhalt der Ware zum angegebenen Preis verlangt werden. "Zwar können Verbraucherverbände solche Anbieter wegen irreführender Werbung und unseriöser Vorgehensweise abmahnen, doch müssten sie für jede Werbung und jede Produktgruppe einzelne und auch immer wieder neue Verfahren einleiten", erklärt Klaus Müller, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW. Der Lockruf der Werbung habe in Zeiten zunehmender Preisbewusstheit eine immer stärkere Sogkraft, der sich Konsumenten trotz wiederholter Enttäuschungen nur schwer entziehen könnten.

"Viele Menschen reihen sich bekanntlich schon lange vor Geschäftsöffnung geduldig in Warteschlangen ein, nur um dann bei Ladenöffnung zu erfahren, dass das reißerisch angepriesene Schnäppchen leider bereits ausverkauft ist. Das ist ein immer stärker verbreitetes Ärgernis, auf das wir mit unserer Initiative wirkungsvoll reagieren wollen", betont Diplom-Volkswirt Müller (36) gegenüber pressetext. Neben den Lockangeboten gibt es auch besonders viele Anfragen wegen gestiegener Gaspreise und ungebetener Telefonakquise. Rund 10.000 Beschwerden über unerwünschte Werber am Telefon hätten die Beratungsstellen im Jahr 2006 entgegengenommen. Müller: "Es ist ein Skandal, dass die Politik bei diesem Thema nicht in die Gänge kommt." Die Verbraucherzentrale NRW vermeldete für 2006 über eine Million Menschen, die persönlichen, schriftlichen oder telefonischen Rat bei den 54 Beratungsstellen im Land einholten - ein Rekord in der 49-jährigen Geschichte der Einrichtung. Etwa 3,8 Millionen Menschen informierten sich zusätzlich auf den Internetseiten der Verbraucherschützer.

(Ende)
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