pte20120303004 Kultur/Lifestyle, Tourismus/Reisen

Wiener Jazzland feiert 40. Geburtstag

Ältester Club der Welt unter kontinuierlicher Leitung


Wien (pte004/03.03.2012/06:15) Das Wiener Jazzland http://jazzland.at feiert am 4. März 2012 seinen 40. Geburtstag und ist damit der älteste Jazzclub der Welt unter kontinuierlicher Leitung. Seit 40 Jahren leitet Axel Melhardt in den alten Katakomben unter der Wiener St. Ruprechtskirche am Franz Josefs Kai den Club.

"Eines war von Anfang an klar", erzählt Melhardt im pressetext-Interview. "Die Gegebenheiten des Kellers und dessen Gewölbe, die ungefähr um 1450 erbaut wurden, ließen sich nicht verändern. Das hat Vor- aber auch Nachteile." Dass es in der 40-jährigen Geschichte des Lokals daher vorkam, dass so mancher Gast aufgrund von Überfüllung keinen Einlaß mehr finden konnte, gehöre definitiv zu den Nachteilen.

Stelldichein der weltweiten Jazzelite

Die Liste der Musiker, die in dem täglich - bis auf ganz kurze Urlaubspausen - bespielten Lokal aufgetreten sind, ist lang. "Wir hatten Ben Webster, Teddy Wilson, Benny Carter, Benny Golson oder Ray Brown zu Gast", erzählt Melhardt. Aber auch der legedäre Pianist Friedrich Gulda oder der Trompeten-Meister Art Farmer spielten unzählige Male in dem kleinen Jazzkeller am Kai. Zum 30. Jahrestag gab Melhardt ein Buch heraus, in dem sämtliche Musiker, die in seinem Lokal auftraten, aufgelistet sind.

"Das Lokal ist selbst unter den Weltstars, die im Konzerthaus ihr Stelldichein geben, bekannt und so geschah es sehr oft, dass diese nach den Auftritten in den großen Sälen zu uns kamen", so Melhardt. George Benson, Wynton Marsalis oder Diana Krall - die übrigens als nahezu unbekannte Pianistin ihr Wien-Debut 1996 im Jazzland gegeben hat - kamen zu später Stunde in den gemütlichen Jazzkeller, um zu sehen, wie Wien sich auch diesem Musikgenre widmet.

Lokalkolorit mit internationaler Färbung

Melhardts Konzept war es immer gewesen, internationale Stars mit heimischen Musikern zusammen zu bringen. Das geschah schon beim allerersten Jazzland-Konzert im März 1972. Damals trat die New-Orleans-Klarinetten-Legende Albert Nicholas gemeinsam mit den Red Hot Pots auf. "Diese Liste ließe sich beliebig lang fortsetzen", so der Jazzland-Besitzer. Positiv hinzu komme die Mundpropaganda der Musiker selbst.

Seit einigen Jahren ist das Jazzland auch ein Austragungsort des Wiener Jazz Fests http://www.viennajazz.org . In diesem Sommer wird es im Rahmen des Festivals einen einwöchigen Auftritt von Scott Hamilton geben, der als einer der führendsten Tenorsaxophonisten des Mainstream gilt. Wie perfekt internationale Musiker mit lokalen Jazzern interagieren, kann man anhand der beigefügten Video-Aufnahme sehen. Hier spielt der legedäre Tenorsaxophonist Benny Golson gemeinsam mit dem österreichischen Pianisten Fritz Pauer und seinem Trio auf der Bühne des Jazzland.

"Im Jazzland sind in den vergangenen vier Jahrzehnten auch etliche Live-Mitschnitte entstanden. Der Boogie-Pianist Axel Zwingenberger hat zehn CDs bei uns aufgenommen", so Melhardt. Auch der erst kürzlich verstorbene Saxophonist Red Holloway hat mit der heimischen Mojo Blues Band http://www.mojobluesband.com die Live-CD "Jazzland Session" im Keller unter der Ruprechtskirche eingespielt. "Musiker lieben das Jazzland, weil es nahe am Publikum ist. Sie schätzen die Atmosphäre. Und unser Publikum schätzt den engen Kontakt zu den Musikern", meint Melhardt abschließend.



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