pte20220704011 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Asthma: Metabolom für neue Behandlung

Stark Betroffene verfügen über nachweisbares individuelles biochemisches Profil


Asthma: Neuer Ansatz für schwere Fälle (Foto: Pixabay, InspiredImages)
Asthma: Neuer Ansatz für schwere Fälle (Foto: Pixabay, InspiredImages)

Perth/Stockholm (pte011/04.07.2022/10:30)

Schwere Asthmatiker verfügen über ein unverwechselbares biochemisches Profil, das in ihrem Urin nachgewiesen werden kann. Das besagt eine Studie unter Leitung der Edith Cowan University http://ecu.edu.au . Die Forschungsleiter Stacey Reinke und Craig Wheelock vom Karolinska Institutet http://ki.se/en hoffen, dass ihre Entdeckung zu effektiveren Behandlungsmöglichkeiten für die weltweit 262 Millionen Betroffenen führen wird. Die Ergebnisse wurden im "European Respiratory Journal" veröffentlicht.

Metabolit als Schlüssel für neue Ansätze

Die Wissenschaftler analysierten Urinproben von mehr als 600 Teilnehmern aus elf Ländern als Teil der U-BIOPRED-Studie im Rahmen einer europaweiten Initiative zur Identifizierung und besseren Erforschung von Unterarten schweren Asthmas. Das Team entdeckte, dass eine spezifische Art von Metabolit, so genannte Carnitine, bei Personen mit schwerem Asthma abnahmen. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der zellulären Energiegewinnung und Immunreaktionen. Weitere Analysen ergaben, dass der Carnitin-Stoffwechsel bei Personen mit schwerem Asthma herabgesetzt ist. Diese Erkenntnisse ermöglichen die Entwicklung neuer, effektiverer Behandlungsmöglichkeiten.

Laut Reinke ist die Verbesserung der Behandlung von Asthma entscheidend: 2020 seien allein in Australien 417 Menschen an den Folgen der Krankheit gestorben. Insgesamt betroffen sind 2,7 Millionen Australier. "Schweres Asthma tritt auf, wenn das Asthma einer Person, trotz der Behandlung mit hohen Dosierungen von Medikamenten und/oder mehreren Medikamenten unkontrolliert ist. Um neue Behandlungsoptionen zu identifizieren und zu entwickeln, müssen wir zuerst die der Krankheit zugrundeliegenden Mechanismen besser verstehen", erklärt die Forscherin.

Unterschiede im Energiestoffwechsel

Eine Möglichkeit bestehe darin, das chemische Profil des Körpers oder das Metabolom zu untersuchen. Es liefert eine Momentaufnahme des physiologischen Zustands einer Person und somit wertvolle Einblicke in die Prozesse der Krankheit. Reinke zufolge konnten die Forscher das urinale Metabolom von Asthmatikern nutzen, um grundlegende Unterschiede im Energiestoffwechsel nachzuweisen, die ein neuer Ansatz für Interventionen zur Kontrolle der Krankheit sein könnten. Zudem könne es schwierig und invasiv sein, die Lungen direkt zu untersuchen. Zum Glück enthielten sie jedoch eine große Menge an Blutgefäßen. "Daher können alle biochemischen Veränderungen in den Blutstrom gelangen und durch den Urin ausgeschieden werden", so Reinke. Die Ergebnisse sind vorläufig, weitere Forschungen geplant.

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