pte20220422005 Umwelt/Energie, Medien/Kommunikation

Vogelschutz: Neue App vereint Ornithologen

"Bird Language Diversity Web App" der UQ soll internationalen Wissensaustausch verbessern


Tafelente in Pakistan: Tier ist vom Aussterben bedroht (Foto: Imran Shah)
Tafelente in Pakistan: Tier ist vom Aussterben bedroht (Foto: Imran Shah)

Brisbane (pte005/22.04.2022/06:15)

Forscher der University of Queensland (UQ) http://uq.edu.au haben die "Bird Language Diversity Web App" entwickelt, mit der die Sprachbarrieren zwischen Ornithologen aus unterschiedlichen Ländern überwunden werden. Ziel ist es, vor dem Aussterben bedrohte Arten durch besseren Informationsaustausch zu retten.

Mehr als 10.000 Arten erfasst

Die hilft sicherzustellen, dass weltweit wichtige Infos zum Schutz bedrohter Arten ausgetauscht werden. Das Team hat die international gebräuchlichen Namen von mehr als 10.000 Vogelarten erfasst. 1.587 haben bis zu zehn verschiedene Bezeichnungen. Außerdem werden sie in vielen Sprachen beschrieben. "Weil Ornithologen natürlich nicht alle Sprachen verstehen können, gehen wissenschaftliche Informationen in den Übersetzungen verloren. Ohne einen angemessenen Informationsaustausch kann dies die Wirksamkeit von Schutzmaßnahmen beeinträchtigen", sagt UQ-Evolutionsökologe Pablo Negret.

Deutlich wird dies zum Beispiel beim gewöhnlichen Pochard, im Deutschen heißt der Vogel Tafelente. Er wird als gefährdet eingestuft und lebt in 108 Ländern - in Europa, Russland, Asien und Nordafrika. Dort werden 75 Amtssprachen gesprochen. Sein Überleben und das so vieler anderer Arten hängt laut dem Experten von einer effektiven Zusammenarbeit und politischen Vereinbarungen zwischen Menschen mit unterschiedlichem sprachlichem und kulturellem Hintergrund ab. Die App zeigt an, wo bedrohte Arten und Zugvögel leben und gibt Auskunft über die in diesen Regionen gesprochenen Sprachen. Auch können User eine Sprache auswählen und die App zeigt an, welche Vögel in diesem Sprachraum leben.

Auch für Tier- und Pflanzenarten

Der UQ-Biologe Tatsuya Amano, sagt, dass diese App auch auf andere Tierarten und sogar auf Pflanzen erweitert werden kann. "Jede Art, ob Säugetiere, Amphibien oder Pflanzen, die in mehreren Ländern existieren, sind von Sprachbarrieren betroffen, ebenso Arten, die durch verschiedene Länder wandern, wie viele Meeresbewohner und Schmetterlinge. Das Ausmaß der Auswirkungen schlechter Kommunikation auf ein so wichtiges Thema ist offensichtlich und der Grund, warum wir hart daran arbeiten, die Wissenschaftskommunikation über Sprachen hinweg zu verbessern", so Amano.

(Ende)
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