pte20220125018 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Lupus-Tool zeigt Fortschreiten der Krankheit

"Easy-BILA" des Leeds Institute for Rheumatic and Musculoskeletal Medicine ist genauer


Lupus: Immunsystem greift den eigenen Körper an (Foto: pixabay.com, nastya_gepp)
Lupus: Immunsystem greift den eigenen Körper an (Foto: pixabay.com, nastya_gepp)

Leeds (pte018/25.01.2022/11:30)

Forscher des Leeds Institute for Rheumatic and Musculoskeletal Medicine http://bit.ly/3GVveBE haben ein neues, einfacheres und genaueres Tool entwickelt, um das Fortschreiten von Lupus zu erfassen. An einem systemischen Lupus erythematodes sind in den USA bis zu 1,5 Mio. Menschen erkrankt. In Großbritannien ist eine von 1.000 Personen betroffen. Die Autoimmunerkrankung führt dazu, dass das Immunsystem des Körpers das eigene, gesunde Gewebe angreift. Betroffen sind vor allem Gelenke, Haut und Nieren. Details wurden in "Rheumatology" veröffentlicht.

Bessere Entscheidungsgrundlage

Für genaue Entscheidungen über die Behandlung muss das Fortschreiten der Krankheit festgestellt werden. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass eine gute Kontrolle der Krankheitsaktivität zur geringeren langfristigen Schädigung der Organe führt. Bei einer Krankheit mit so vielen verschiedenen Merkmalen kann diese Beurteilung jedoch schwierig sein. Standardmäßig wird dafür der BILAG-2004 Index eingesetzt. Dieser sehr umfassende Index, der unter anderem verschiedene Algorithmen für neun verschiedene Bereiche umfasst, ist für Ärzte während routinemäßiger Visiten im Krankenhaus zu schwierig oder zu zeitintensiv. Das gilt vor allem für jene Mediziner, die damit weniger vertraut sind. Die dafür notwendige Ausbildung ist lang und Fehler bei der Auswertung sind laut den Studienautoren häufig. Zudem hätten Mediziner immer wieder ihre Unzufriedenheit mit diesem Verfahren deponiert.

Die Forscher schufen mit "Easy-BILAG" ein neues Projekt, um Ärzten zu ermöglichen, Lupus mit einem einfacheren, schnelleren Tool zu beurteilen. Bei Easy-BILA handelt es sich um ein Dokument mit einer einzigen Seite, bei dem die Beurteilung über eine Farbkodierung erfolgt. Die Studienautoren stellen fest, dass beim Vergleich über eine Reihe von Faktoren das neue Tool eine genauere, konsistente und zeiteffiziente Feststellung des Fortschreitens von Lupus ermöglicht. Die Gesamtgenauigkeit wurde auf 96 Prozent verbessert und Rheumatologen im Krankenhaus konnten das Fortschreiten der Krankheit mit dem neuen Tool in 91,3 Prozent der Fälle genau feststellen. Beim schwierigeren anderen Standardformat lag dieser Wert bei 75 Prozent. Rheumatologen konnten das neue Tool mit unter einer Stunde deutlich rascher einsetzen. Beim Standardverfahren dauerte dieser Vorgang durchschnittlich 80 Minuten.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Moritz Bergmann
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: bergmann@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|