pte20210917014 Forschung/Entwicklung

Dritter Arm erleichtert manuelle Tätigkeiten

Japanische Wissenschaftler halten Innovation "AugLimb" weiterentwickelt für alltagstauglich


"AugLimb": mal eingefahren (links), mal volle Reichweite (Foto: Ding et al.)

Nomi/Tokio (pte014/17.09.2021/11:30)

Manchmal könnte man eine dritte Hand gut gebrauchen, bei handwerklichen Tätigkeiten etwa oder beim Kochen. AugLimb (nach augmented limb – erweitertes Körperglied) könnte es bringen. Entwickelt wurde es von Forschern des Japan Advanced Institute of Science and Technology https://www.jaist.ac.jp/english/ in Nomi und der University of Tokyo https://www.u-tokyo.ac.jp/en/. Der „Zusatzarm" wird am Oberarm befestigt. Er ist so leicht, dass er den Träger kaum stört. „Die wichtigsten Eigenschaften von AugLimb sind sein kompakter Aufbau, sein geringes Gewicht und seine große Reichweite", sagt Haoran Xie, einer der Entwickler. „Wir glauben, dass AugLimb in naher Zukunft so beliebt sein wird wie eine Smartwatch, da jeder, vom Senior bis zum Kind, es den ganzen Tag bequem tragen kann." Wenn Xie sich da nur nicht vertut…

[b]Große Reichweite und hochflexibel[/b]

Im Gegensatz zu anderen Roboterarmen kann AugLimb sich erheblich ausdehnen. Wenn das künstliche Körperteil voll ausgefahren ist erreicht es die 2,5-fache Länge eines durchschnittlichen Unterarms. Am Ende ist ein Greifer befestigt, der unterschiedliche Objekte im Umfeld des Trägers erfassen und anreichen kann, etwa den Salzstreuer bei Kochen oder den Nagel beim Heimwerken. Die Forscher glauben, dass er von Chirurgen, Bauarbeitern und anderen Fachleuten genutzt werden könnte, die komplexe manuelle Aufgaben zu erledigen haben. Der Arm ist äußerst flexibel – er hat sieben Freiheitsgrade, sodass er praktisch jeder Aufgabe gewachsen ist. Der Träger muss allerdings Kabel hinter sich herziehen, die unter anderem den Strom für die Motoren transportieren.

[b]Künftig Steuerung mit biologischen Signalen[/b]

Noch handelt es sich um einen Prototypen, der vom Träger nicht gesteuert werden kann. Das macht ein zusätzlicher Operateur. Nächstes Ziel von Xie und seinen Kollegen ist ein Mechanismus, der es dem Träger ermöglicht, Arm und Greifer selbst zu lenken. „Unser Ziel ist es, AugLimb mit biologischen Informationen zu kontrollieren, etwa mit der Elektromyographie, also den Signalen von Muskeln, oder dem Elektroenzephalogramm, den Signalen des Gehirns", sagte Xie. „Wir planen auch, Deep Learning zu nutzen, um die Analyse dieser Signale zu verbessern."



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