pte20210611001 Umwelt/Energie, Handel/Dienstleistungen

"Wood - der geraubte Wald" startet in Österreich

Dokumentarwerk von Regisseurin Ebba Sinzinger als Infotainment angelegt


"Wood": Film beleuchtet internationalen Holzhandel (Foto: youtube.com)

Wien (pte001/11.06.2021/06:00)

Der neue Film der Regisseurin Ebba Sinzinger startet heute, Freitag, in den Kinos. Mit 140.00 Euro Förderung vom Filminstitut und 100.000 vom ORF ist ein Werk entstanden, das zwar in der Rubrik „Dokumentarfilm" läuft, aber bei genauer Betrachtung Infotainment ist. Darauf verweist auch die Eigenwerbung der Produktionsfirma.

„Illegale Holzschlägerung ist ein globales Milliardengeschäft. Alexander von Bismarck, Nachfahre des Eisernen Kanzlers und Kopf der Environmental Investigation Agency (EIA) in Washington, spürt weltweit erfolgreich den Machenschaften der Holzmafia nach – mit gefärbten Haaren, versteckter Kamera und Tonaufnahmegeräten. Ein Umweltthriller der besonderen Art."

Den Wald auf unserem Planeten kann man mit einem riesigen Puzzle aus 30.000 Einzelstücken vergleichen. Der Film wählt daraus 30 Ausschnitte indem er Spotlights auf Sibirien, China, Rumänien, Peru, Wien und Washington wirft. Das Konzept soll den globalen Maßstab des Themas abbilden, liefert aber im Ergebnis nur eine willkürliche Auswahl. So bringt der Film keinen Nachweis, aber immerhin mehrere Hinweise, dass es überall dort, wo Wald gedeiht, auch illegale Rodungen gibt.

Der Held und der eigentliche Inhalt des Filmes ist der Jäger der Waldräuber, Alexander von Bismarck. Seine Organisation EIA beschäftigt sich seit 30 Jahren mit Wald, Wildtieren und dem Klima. Wie stark die Selbstdarstellung eines „Nachfahren des Eisernen Kanzlers" dominiert, zeigt auch der oberflächliche Umgang mit Informationen über die staatliche Organisation OSINFOR, die sich in Peru mit der Bekämpfung von illegalen Rodungen und dem Schutz der indigenen Waldbewohner beschäftigt.

OSINFOR ist ein Best Practice, über das man gerne mehr wüsste. Doch der Film erzählt nichts über die laufende Arbeit, die Prinzipien, Leistungen und Probleme dieser Organisation. „Es geht in diesem Film nicht vorrangig um die Aufdeckung skandalöser Zustände, sondern vor allem um eine Änderung im Bewusstsein von Politik und Zivilgesellschaft, letztlich um einen neuen Verhaltenskodex für die Weltwirtschaft, aber auch für Konsument*innen." Soweit die Selbstdarstellung der Produktionsfirma. Mindestens ein Kinobesucher – der Autor dieser Zeilen – hat davon nichts bemerkt.


WOOD

https://www.wood.film

von Ebba Sinzinger, Monica Lăzurean-Gorgan, Michaela Kirst

mit Environmental Investigation Agency - Alexander von Bismark

AT-DE-RO | 2020 | 97 min



(Ende)
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