pte20210518003 Technologie/Digitalisierung, Medizin/Wellness

KI identifiziert gefährliche Tigermoskitos

Frühwarnsystem für invasive Insektenarten liefert dank Künstlicher Intelligenz genaue Ergebnisse


"Maquito Alert": App gegen gefährliche Moskitos (Foto: upf.edu)

Barcelona/Budapest (pte003/18.05.2021/06:10)

Eine Software zu Bildauswertung, basierend auf künstlicher Intelligenz (KI), ist in der Lage, auf Fotos Tigermoskitos zu identifizieren. Dieses Insekt überträgt gefährliche Krankheitserreger wie den Zika-, den Chikungunya- und den Dengue-Virus. Das Programm ist von Forschern der Universitat Pompeu Fabra https://www.upf.edu/ in Barcelona und der Andrassy Universität Budapest https://www.andrassyuni.eu/ entwickelt worden. Genutzt wird es von Mosquito Alert, einer Internet-Plattform, die für die Früherkennung von gefährlichen Insekten arbeitet, die wegen des Klimawandels in Europa heimisch und zur Gesundheitsgefahr werden.

[b]Teilnehmer schicken Fotos von Insekten[/b]

Wer sich an dem Programm beteiligt schickt Fotos von verdächtigen Insekten an Mosquito Alert. Bisher wurden diese von Zoologen ausgewertet, ein zeitaufwändiges Verfahren. Künftig erledigt das das Programm. Es nutzt eine spezielle Form von KI, das Deep Learning, eine Technik, die künstliche neuronale Netze einsetzt. Sie ahmt die menschliche Art zu lernen nach und wird vor allem in der Bildauswertung im Gesundheitswesen eingesetzt. Deep Learning basiert auf einer Vielzahl von Trainingseinheiten an Bildern, von denen nur ein Teil die gesuchten Inhalte enthalten. Je mehr Bilder ausgewertet werden desto sicherer wird das Urteil.

[b]Trefferquote liegt bei 96 Prozent[/b]

„Ursprünglich wollten wir die Maschine eine Vorauswahl treffen lassen", sagt Professor John Palmer von der Hochschule in Barcelona. „Die endgültige Entscheidung, ob ein Bild ein gefährliches Insekt zeigt, sollte dann Experten überlassen bleiben." Doch es kam besser. Nachdem die Software sich 7168 Fotos von Tigermoskitos einverleibt hatte, die die Projektteilnehmer geschickt hatten, konnte der Algorithmus das gefährliche Insekt in 96 Prozent der Fälle sicher identifizieren.

[b]Daten sollen dem Gesundheitssystem helfen[/b]

„Wir schaffen ein soziales Immunsystem", sagt Frederic Bartumeus, Co-Direktor von Mosquito Alertund Professor für computergestützte und theoretische Ökologie, also eine Art Frühwarnsystem. „Je schneller eine Bedrohung erkannt wird desto schneller kann man darauf reagieren." Jetzt sei das System in der Lage, weitaus mehr Informationen als bisher zu verarbeiten. Sie sollen genutzt werden, um dem Gesundheitssystem Daten für Entscheidungsfindungen zu verschaffen, sodass beispielsweise gezielt Insektenvernichtungsmittel eingesetzt werden können.

(Ende)
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